Monheim Burger King schließt in der kommenden Woche
Monheim · Die Filialen im Kreis Mettmann hatten gestern normalen Betrieb, doch die Stimmung bei den Mitarbeitern war gedrückt.
Nur noch bis kommende Woche wird die Monheimer Burger-King-Filiale an der Konrad-Zuse-Straße geöffnet sein. "Wir bekommen nur noch einmal eine Lieferung", sagte eine Mitarbeiterin. "Und wenn wir keine Ware mehr haben, machen wir dicht", fügte sie achselzuckend und ein wenig resigniert hinzu. 30 Mitarbeiter - darunter Vollzeit- und Halbzeitkräfte sowie Geringverdiener - sind in der Monheimer Filiale betroffen. Brummt beim gegenüberliegenden McDonalds kurz nach 11 Uhr morgens schon der Laden, weil dort viele Geschäftsleute von der Autobahn abfahren, um zum Frühstücken Halt zu machen, herrscht im "Home of the Whopper" gähnende Leere. Ein junger Mann im Auto fährt den Drive-in-Schalter an; ein Mittsechziger huscht auf die Toilette und verschwindet dann wieder zum Parkplatz. Die Bedienung hat viel Zeit, in Ruhe den Boden zu kehren.
Burger King gab am Mittwoch die Kündigung aller 89 Franchiseverträge mit der Yi-Ko Holding mit sofortiger Wirkung bekannt. Die Kündigung betrifft 89 Restaurants in Deutschland, darunter auch die Monheimer Filiale. Yi-Ko habe sich nicht an vertraglich vereinbarte Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter gehalten und die Burger-King-Standards nicht eingehalten, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Kündigung sei der letzte Schritt in einer Reihe von Maßnahmen, so General-Manager Andreas Bork.
Das sieht der Betriebsratsvorsitzende Mehmet Eleri, der 84 Beschäftigte dreier Filialen in Leverkusen und Monheim vertritt, anders: "Das hat nichts mit unseren Standards zu tun. Das ist eine politische Entscheidung." Man wisse nun nicht, wie es weitergehen soll. "Wir haben vom Konzern noch keine Auskunft erhalten, weder per E-Mail, noch persönlich." Eleri kündigte an, man werde jedoch nicht kampflos aufgeben und die Rechte der Mitarbeiter einfordern.

Team Wallraff 2014: Verdeckte Ermittlung bei Burger King
In der Zentrale der Fast-Food-Kette sind jetzt die Juristen gefragt: Nach der Kündigung des größten deutschen Lizenznehmers Yi-Ko Holding wollen sich dessen Anwälte wehren. Laut Interims-Geschäftsführer Dieter Stummel wäre die Insolvenz des Unternehmens die Folge, sollten die 89 Filialen des Burger King-Lizenznehmers Yi-Ko Holding nicht mehr öffnen können. Davon betroffen wären im Kreis Mettmann auch die Standorte in Haan und Ratingen, die zu Yi-Ko gehören. Auch in den dortigen Filialen war die Stimmung gestern gedrückt. Die Ratinger Mitarbeiter gingen wortlos und mit versteinerten Mienen in die Filiale an der Kaiserswerther Straße hinein.

Twitter-Reaktionen auf verdeckte Ermittlungen bei Burger King
Ein ähnliches Bild bei Burger King in Haan: Es waren wenige Kunden, die sich am Vormittag im Schnellrestaurant an der Landstraße aufhielten. Zu den Unruhen der vergangenen Tage wollte sich die Angestellte an der Burger-King-Kasse nicht äußern.