Monheim Bürgermeister sieht Zeit reif für neue Gesamtschule

Monheim · Die Monheimer Sekundarschule war für viele Eltern erklärungsbedürftig - trotz der erfolgreichen Arbeit.

 Die Sekundarschule hatte mit dem Gymnasium eine Kooperation für die Oberstufe vereinbart. Jetzt wird man womöglich um Abiturienten ringen.

Die Sekundarschule hatte mit dem Gymnasium eine Kooperation für die Oberstufe vereinbart. Jetzt wird man womöglich um Abiturienten ringen.

Foto: rm-

Die Gründung der Sekundarschule war von harten politischen Kämpfen begleitet. Ein von einer Elterninitiative initiierter Bürgerentscheid für den Erhalt der Lise-Meitner-Realschule verfehlte Ende 2011 jedoch das erforderliche Quorum. Jetzt sieht es dem äußeren Anschein nach so aus, als wäre die einst von der rot-grünen Landesregierung propagierte neue Schulform selber ein Auslaufmodell. "Die Sekundarschule ist für mich eine Gesamtschule - nur eben ohne eigene Oberstufe", verteidigt Bürgermeister Daniel Zimmermann seine Umwandlungspläne. "Wir vollziehen keinen Bruch, wir entwickeln das System nur weiter."

Man habe eben 2012 lediglich mit einem Schülerpotenzial für drei Eingangsklassen gerechnet, das hätte für eine Gesamtschule mit einer Mindestzahl von 100 Schülern nicht gereicht. Inzwischen sei das Potenzial für eine fünfzügige Gesamtschule vorhanden. "Für mich ist das das gleiche System: Es steht allen Schülern offen und ermöglicht alle Abschlüsse", so Zimmermann.

Die Stadt führe zwar keine Statistiken darüber, wie viele der angemeldeten Sekundarschüler eigentlich abgewiesene Gesamtschüler waren, dennoch räumt Zimmermann ein: "Es hat sich gezeigt, dass die Gesamtschule für viele Eltern das etablierte und verständlichere System ist." Man habe den Eltern das Konzept er Sekundarschule immer wieder von neuem erklären müssen, dass her nicht einfach Real- und Hauptschule zusammengelegt wurden. Während es im Lande sehr viele Sekundarschulen mit einem schlechten Ruf gebe, habe das Sekundarschulkollegium vor Ort bewiesen, dass es den Anforderungen an eine individuelle Förderung in heterogenen Klassen gerecht worden ist. "31 von 101 Schülern der derzeitigen 10. Klasse schaffen die Qualifikation zum Besuch der Oberstufe, weitere 30 werden die Fachoberschulreife erreichen", sagt Zimmermann.

Und während viele Versprechen der alten Landesregierung bezüglich einer besseren Lehrerausstattung nicht gehalten wurden, könnte künftig der Anteil der Lehrer mit Befähigung für die Sekundarstufe II deutlich erhöht werden, von 25 Prozent (Sekundarschule) auf 40 Prozent (Gesamtschule. So würden die Schüler, die Abitur machen wollen, in der Oberstufe von Lehrern unterrichtet werden, die ihnen vertraut sind. Zimmermann ist überzeugt, dass die neue Gesamtschule die erforderliche Mindestzahl von 42 Schülern in der Oberstufe hervorbringen wird.

(RP)
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