Langenfeld Bühne frei für musikalische Talente

Langenfeld · Erstmals ist die Langenfelder Musikschule Gastgeber des Regionalwettbewerbs "Jugend musiziert", an dem rund 200 Jungmusiker aus dem Kreis Mettmann teilnehmen. Die besten von ihnen qualifizieren sich für den Landeswettbewerb.

 Elena Plener ist eine feste Größe an der Musikschule Langenfeld.

Elena Plener ist eine feste Größe an der Musikschule Langenfeld.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Am 24. Januar gegen 17.40 Uhr wird Elena Plener vermutlich besonders nervös sein. Seit 20 Jahren arbeitet die gebürtige Russin als Klavierlehrerin, davon 14 Jahre an der Musikschule Langenfeld. Unzähligen Kindern und Jugendlichen hat sie in dieser Zeit das anspruchsvolle Instrument näher gebracht. Eine von ihnen ist Paula Breland (16), die an besagtem Freitagabend am 51. regionalen Wettbewerb "Jugend musiziert" teilnimmt. Erstmals ist die Langenfelder Musikschule für zwei Jahre Gastgeber der Veranstaltung, bei der junge Musiker aus dem gesamten Kreis Mettmann an einem Wochenende ihr Können zeigen.

"Das ist für mich etwas ganz Besonderes", sagt die Klavierlehrerin, die sich "gute Chancen" für ihre Schülerin ausrechnet. "Sie hat viel Talent und ist schon sehr weit, obwohl sie erst seit knapp drei Jahren Klavier spielt." Übermäßigen Leistungsdruck will sie allerdings nicht aufbauen. Schließlich handele es sich um eine Heranwachsende und die Konkurrenz sei sehr stark. Eine möglichst behutsame Entwicklung des Talents ist ihrer Ansicht nach mittelfristig wichtiger als die Wertung der Jury. "Man muss das Klavier lieben, um es gut spielen zu können — und das tut sie", unterstreicht Plener.

Paula Breland wird im Flügelsaal Stücke von Bach, Beethoven, Prokofjew und Mendelssohn Bartholdy spielen. In ihrer Altersgruppe stellen sich insgesamt nur vier junge Pianisten aus dem Kreis Mettmann dem Wettbewerb. In den meisten anderen Jahrgängen ist der Andrang wesentlich größer: Klarinetten, Querflöten, Gitarren, Geigen, Trompeten, Schlagzeuge und Harfen werden neben dem Klavier unter anderem in den Räumen der Musikschule zu hören sein. Insgesamt nehmen mehr als 200 Jungmusiker aus verschiedenen Altersgruppen teil. Davon kommen allein 38 aus Langenfeld. Monheim und Hilden stellen mit je 33 Teilnehmern ebenfalls einen großen Teil der Talente. Vom 24. bis 26. Januar läuft der Regionalwettbewerb.

"Das ist natürlich eine organisatorische und logistische Herausforderung", weiß Jan Raderschatt, Leiter der Musikschule, "aber wir freuen uns auf die neue Rolle als Gastgeber". In der Vergangenheit hatte Hilden quasi ein Abonnement auf die Ausrichtung von "Jugend musiziert" im Kreis — vor allem, weil in den anderen Städten entweder die Räume oder das Engagement der entsprechenden Akteure fehlte. "Das hat mitunter dazu geführt, dass die Veranstaltung im Laufe der Zeit als ein Hildener Wettbewerb wahrgenommen wurde", sagt Paul Sevenich, Vorsitzender des Regionalausschusses und Leiter der Ratinger Musikschule. "Wir wollten das durchbrechen und haben daher vor vier Jahren beschlossen, dass die Gastgeber wechseln sollen."

Zuletzt war Ratingen zwei Mal Ausrichter. Nun ist es Langenfeld für zwei Jahre. Die Doppelung, sagt Sevenich, habe vor allem praktische Gründe. "So können die Musikschulen beim ersten Mal Erfahrungen sammeln und gleich im Jahr darauf die Abläufe optimieren", erklärt der Ratinger.

Die jungen Talente spielen öffentlich und vor einer Regionaljury, die aus Musikerziehern, Hochschullehrern und langjährigen Interpreten der jeweiligen Instrumente besteht. Sie bewerten die Leistung der Musiker in einem Punktesystem. Wer am Ende 23 bis 25 Punkte erreicht hat, qualifiziert sich für den Landeswettbewerb, der Ende März in Essen stattfindet. "Das schaffen in der Regel etwa 25 bis 30 Prozent der Teilnehmer", schätzt Sevenich.

(dora)
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