32 Wiederaufbaumaßnahmen in der Region BRW zieht Bilanz über das Flutjahr 2021

Langenfeld · Das Juli-Hochwasser hat enorme Schäden hinterlassen. 32 Projekte mit Kosten von rund 800.000 Euro müssen abgewickelt werden

 Nach dem Hochwasser kam das große Aufräumen wie hier an der Straße  Rietherbach in Langenfeld.

Nach dem Hochwasser kam das große Aufräumen wie hier an der Straße  Rietherbach in Langenfeld.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Starkregen und über die Ufer getretene Flüsse wie Wupper, Itter, Düssel, Viehbach  oder Anger haben in diesem Jahr viele Menschen in der Region auf Trab gehalten – und große Schäden verursacht. Verantwortlich für den Unterhalt von Flüssen und Bächen, für Hochwasser- und Umweltschutz ist der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW). Dieser hatte jetzt zu seiner Verbandsversammlung eingeladen. Dabei konnte der Vorsitzende des Verbandes Martin Wegner (Technische Betriebe Solingen), fast alle stimmberechtigten Mitglieder im Foyer des Schauplatzes in Langenfeld begrüßen. Besprochen wurden dabei zahlreiche Themen.

Jahresabschluss 2020 Die Verbandsmitglieder nahmen den Jahresabschluss zur Kenntnis und erteilten dem Vorstand die Entlastung für das Wirtschaftsjahr 2020.

Ersatzwahlen zum Vorstand Neue Vorstandsmitgliedern sind: Wilfried Georg, stellvertretender  Amtsleiter, Ratingen; Thomas Küppers, Fachbereichsleiter, Langenfeld; Lisa Pientak, Beigeordnete, Monheim; Christine-Petra Schacht, Beigeordnete, Haan.

Bericht über Verbandsarbeit und das Wasserwirtschaftsjahr 2021 Geschäftsführer Engin Alparslan und Geschäftsbereichsleiterin Technik, Kristin Wedmann, gaben einen Rückblick auf das  besondere Jahr 2021. Auch beim BRW war die Arbeit durch das Coronavirus stark geprägt. Vermehrtes Homeoffice und versetzte Arbeitszeiten bei den gewerblichen Mitarbeitenden waren notwendig. Erschwerend für die zu bewältigenden Aufgaben, kam das außergewöhnliche Starkregenereignis Mitte Juli hinzu. Bis dato noch nie dagewesene Niederschlagsmengen gingen nahezu flächendeckend über dem Verbandsgebiet nieder und machten den sofortigen Einsatz an zahlreichen Gewässerabschnitten, Hochwasserrückhaltebecken und Klärwerken nötig.

Beispielhaft für die enorme Regenmenge ist die Niederschlagsmessstation in Erkrath-Hochdahl. Der höchste Wert, der jemals in den letzten knapp 40 Jahren hier gemessen wurde, betrug 69 Millimeter. In der Summe sind beim Starkregenereignis vom 14./15. Juli an dieser Station 176 Millimetern gemessen worden. Dieser Wert lag somit um ein Vielfaches über dem bisherigen Höchstwert. Ähnliche Überschreitungen der bisherigen Höchstwerte sind nahezu zeitgleich an fast allen Stationen im Verbandsgebiet gemessen worden.

Aufgrund dieser Regenmengen waren fast alle Hochwasserrückhaltebecken randvoll und mussten Wasser über die Notentlastungen abgeben. Auch die Abwasserbehandlungsanlagen waren durch das Starkregenereignis betroffen. Betriebsgebäude und Werkstatthallen standen unter Wasser und das Betriebspersonal musste nach Säuberung der Bauwerke in den Folgetagen vor allem defekte Pumpen und die Elektrik reparieren. Eine gute Nachricht in der extremen Situation war, dass trotzdem die ordnungsgemäße Reinigung des Abwassers durchgängig gewährleistet und die Überwachungswerte eingehalten werden konnten, heißt es im Bericht des BRW.

Nach Abfluss der enormen Wassermengen offenbarte sich das gesamte Ausmaß der Schäden. Etliche Wochen waren die Mitarbeitenden mit dem Räumen und der akuten Schadensbehebung beschäftigt. Größere Schäden an den Gewässern und Bauwerken sind aufgenommen worden und werden auch derzeit noch instand gesetzt. Im Wiederaufbauplan sind 32 Projekte aufgenommen mit voraussichtlichen
Brutto-Ausgaben von rund 800.000 Euro.

Projekte und Maßnahmen Einige bereits geplante Projekte und Maßnahmen konnten in 2021 unabhängig von dem Hochwasserereignis erfolgreich durch- oder weitergeführt werden: Dazu gehört die Ökologische Verbesserung der Düssel am Neanderthal Museum mit einem aufgeweiteten auenähnlichen Bereich und nach der Fertigstellung mit vielen Strukturelementen. Zum Ausgleich der Wasserführung wurde im Spaltbauwerk am Schwarzbach eine Schlauchwehr und ein Drosselbauwerk fertiggestellt.

Im Fachbereich Abwasser konnte die komplette Maschinen-, Verfahrens- und E-MSR-Technik der Faulschlammentwässerung am Klärwerk Ohligs erneuert werden. Fortschritt gab es auch in dem Gemeinschaftsprojekt des BRW mit den Technischen Betrieben Solingen: dem Staukanal Ittertal. Vom zentralen Startschacht aus wurde der Vortrieb in zwei Richtungen jeweils rund 800 beziehungsweise 1000 Meter vorangetrieben.

 Die Abbruchkante am Heinenbuschsee am Winkelsweg Langenfeld.

Die Abbruchkante am Heinenbuschsee am Winkelsweg Langenfeld.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Wirtschaftsplan 2022 Die Versammlung stimmte dem Wirtschaftsplan 2022 zu. Die Erhöhung der Beiträge um 2,2 Prozent ist dem Anstieg der Kosten für Material, Dienstleistungen und Personal geschuldet, heißt es vom BRW zur Begründung.

(cebu)
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