Leverkusen Schutzmäntelchen für Brückenabbruch

Leverkusen/Langenfeld/Monheim · Ab Freitagabend ging im Leverkusener Autobahn-Kreuz West nichts mehr. Die Vollsperrung wirkte sich auch auf den Autobahnabschnitten bei Langenfeld und Monheim aus.

 Das Aufeinandertreffen von Abbruchbagger und Zubringer im Autobahnkreuz Leverkusen-West entschied der Bagger klar für sich. Gearbeitet wurde seit Freitag rund um die Uhr.

Das Aufeinandertreffen von Abbruchbagger und Zubringer im Autobahnkreuz Leverkusen-West entschied der Bagger klar für sich. Gearbeitet wurde seit Freitag rund um die Uhr.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Bei der Renovierung daheim ist der Malervlies zum Schutz des Bodens ein paar Millimeter dick. Auf der Autobahn darf’s ein bisschen mehr sein. 70 Zentimeter hoch war das „Schutzpaket“ aus Vlies, Sand und Schotter, das die Bauarbeiter ausgebreitet haben, bevor der große Abrissbagger am Spaghetti-Knoten im Kreuz Leverkusen-West anrollte. „Wir wollen ja nicht, dass die großen Abrisselemente auf die Autobahn fallen, die Fahrbahn beschädigt wird, und wir können die A 1 dann hinterher nochmal frisch asphaltieren“, sagte Marcel Kern am Sonntagnachmittag. Der Projektleiter der Autobahnbehörde Straßen NRW klang entspannt. Der Grund: „Bisher liegen wir sehr gut in der Zeit.“ Und zu dem Zeitpunkt schon in den letzten Zügen des Abbruchs eines der  Zubringer zwischen A 1 und A 59.

Seite Freitag, 22 Uhr, hat die Abbruchmannschaft  in Schichten mit jeweils um die zehn Arbeitern rund um die Uhr den Spaghetti-Knoten noch ein Stück weiter entknotet,  ließ den Bagger am Beton des Überfliegers knabbern. Straßen NRW lässt die Verbindungsstücke zwischen den beiden Autobahnen abbrechen. Auch diese Brückenbauwerke müssen im Zuge des Neubaus der A1-Rheinbrücke komplett erneuert werden.

Dazu war eben von Freitagabend bis Montagmorgen die Vollsperrung der auch von vielen Langenfelder und Monheimer Autofahrern genutzten A1 im Kreuz West notwendig, denn die Abbruchbrücke verlief genau darüber.  Das große Verkehrschaos ist offenbar ausgeblieben. Die Polizei meldete keine größeren Auffälligkeiten auf der Autobahn oder in Leverkusen. Trotz Sperrung, trotz Herbstmarkt und trotz Heimspiel der Werkself.

Stau gab es dennoch. Denn schon ein Stück vor dem Autobahnhreuz Leverkusen ließ Straßen NRW den Verkehr aus Richtung Burscheid einspurig führen.  Im Radio lief so  etwa am Samstag  bei den Verkehrsmeldungen gefühlt eine Dauerschleife mit dem Satz „Zwischen Burscheid und Leverkusen drei Kilometer Stau, 20 Minuten mehr.“

Apropos mehr: Auch Marcel Kern hat mehr Zeit eingeplant. Pufferzone nett er das. Denn nach dem Abbruch der Brücke packen die Arbeiter nicht ein. „Es folgen die Zerkleinerung der Teile und deren Abtransport.“ Einige Teile kämen möglicherweise ins Recycling, würden zu neuen Baustoffen verarbeitet, andere als Abfall eingelagert.

So wird es wohl auch dem Material ergehen, was bei den nächsten Abbrucharbeiten am Spaghetti-Knoten anfällt. Laut Straßen NRW  kommt Ende des Jahres noch ein Zubringerstück unter den Bagger. Dafür müsse  aber nicht die A1 nochmal gesperrt werden, sondern „der Zubringer zwischen A 59 und A 1 in Richtung Dortmund“, sagte Behörden-Sprecherin Sabrina Kieback. Bis dahin gilt für Autofahrer: Durchschnaufen. Und vermutlich auch für die Bauarbeiter. Denn die haben bis Montagmorgen um 5 als Schlussakkord des Abbruchs noch das 70 Zentimeter hohe  „Schutzpaket auf der A1 wieder abgeräumt.

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