Langenfeld Briefträgerin bringt Post auf dem Elektro-Dreirad

Langenfeld · Seit kurzem sind in Langenfeld vier gelbe E-Trikes unterwegs, auf denen Zustellern die Arbeit erleichtert wird. Barbara Leidenberger, die Briefe nach Reusrath bringt, fährt auf solch einem Elektro-Dreirad.

 Briefträgerin Barbara Leidenberger bringt die Post jetzt per E-Trike nach Reusrath. Das sei eine enorme Arbeitserleichterung, sagt sie.

Briefträgerin Barbara Leidenberger bringt die Post jetzt per E-Trike nach Reusrath. Das sei eine enorme Arbeitserleichterung, sagt sie.

Foto: Ralph Matzerath

Ein bisschen Plauderei gehörte für Briefträgerin Barbara Leidenberger (50) schon immer dazu, wenn sie morgens ihre Post verteilt. Seit sie mit ihrem elektrisch angetriebenen Dreirad in Reusrath unterwegs ist, liefert sie neuen Gesprächsstoff. Da rufe ihr auf der Straße schon mal jemand hinterher: "Na, das sieht aber gemütlich aus!" - Oder: "Sie haben aber einen schönen Platz!"

Tatsächlich möchte die 50-Jährige dieses so genannte E-Trike nicht mehr missen. "Ich bin darauf zwar nicht schneller als zuvor mit dem normalen Fahrrad, aber es ist schon eine enorme Arbeitserleichterung." Es schone auch die Beine, weil nicht bei jedem Stopp ein Ständer ausgeklappt und nur noch die Feststellbremse betätigt werden muss.

Die Deutsche Post AG habe für Langenfeld insgesamt vier solcher E-Trikes angeschafft, sagt Pressesprecher Rainer Ernzer von der Regionalniederlassung in Düsseldorf. "Bei Wind und Wetter Post zuzustellen und dabei immer wieder den Bordstein rauf und runter zu fahren - das ist schon ein knackiger Job!" Die meisten der mehr als 30 Langenfelder Briefträger treten weiterhin in die Pedale eines normalen Fahrrads, zudem seien insbesondere am Stadtrand vier Autos im Einsatz. "Dort werden mit Paketen auch Briefe zugestellt. Es wäre nicht sinnvoll, parallel zwei Zusteller dorthin zu schicken." Die neu angeschafften E-Trikes seien vor allem bei Steigungen oder einer größeren Entfernung zwischen Zustellbezirk und Abholstation an der Industriestraße sinnvoll.

Eine längere Strecke legt bei ihrer Arbeit Barbara Leidenberger zurück, die als Teilzeitkraft angestellt ist. "Gegen 7 Uhr morgens hole ich die Post an der Industriestraße ab und bringe sie zu etwa 300 Haushalten in Reusrath." Die Standardbriefe sind maschinell in der Reihenfolge der Tour geordnet, die Großbriefe sortiert die 50-Jährige jeweils selber ein. Auf ihrem gelben Flitzer kann sie nach Ernzers Angaben in den Gepäckbehältern vorne und hinten Briefsendungen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 80 Kilogramm transportieren. "Das E-Trike selber wiegt mehr als 50 Kilo. Es muss ja auch noch den Fahrer aushalten und entsprechend stabil sein." Über Nacht wird der Akku an der Industriestraße aufgeladen, das reiche dann für den nächsten Tag.

"Trotz des immer größeren E-Mail-Aufkommens kommt bei Briefträgern keine Langeweile auf", sagt Ernzer. "Zwar ist die Zahl der voll bezahlten Briefe rückläufig, aber die Werbe- und Infopost boomt. Und damit werden die Zusteller stark in Anspruch genommen." Der Tagesablauf hat sich nach Ernzers Worten durch Automatisierung, veränderten Personaleinsatz und die Art der Zustellung für die Briefträger in den vergangenen Jahren sehr verändert. "Früher gingen bei der riesigen Menge unsortierter Post etwa drei Stunden für die Vorbereitung der Tour drauf, fünf Stunden waren die Zusteller dann unterwegs." Nunmehr dauere die Vorarbeit etwa zwei Stunden und das Austeilen in den vergrößerten Bezirken sechs Stunden. "Das ist körperlich schon anstrengend, das E-Trike somit sehr willkommen."

(RP)
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