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Monheim Brandanschlag: Angeklagter schweigt beharrlich

Monheim · Ein 39-jähriger Alkoholiker soll frühmorgens vor der Wohnung einer Ex-Geliebten Verdünner vergossen haben.

Mit einem schweigenden Angeklagten begann gestern vor dem Landgericht der Prozess um einen heimtückischen Mordversuch durch einen Brandanschlag in Monheim. Laut Anklage soll ein 39-jähriger Alkoholiker frühmorgens im Juni vor der Wohnung einer Ex-Geliebten (46) Verdünner vergossen und angezündet haben. Nur durch Glück entgingen die Frau und eine Besucherin dem Feuer. Zudem soll der Angeklagte eine andere Frau tagelang in seiner Wohnung gefangen gehalten, soll sie bedroht und verprügelt haben.

Monatelang hatte das Opfer des Brandanschlags mit dem Angeklagten eine harmonische Beziehung geführt. Bis er Ende 2012 eine "krankhafte Eifersucht" erkennen ließ, so die Frau. Nach mehreren Gewaltattacken gegen sie sowie "Psychoterror" gegen ihre Familie habe sie sich Ende März von ihm getrennt. Viele Male habe sie danach den Notruf der Polizei gewählt, weil ihr Ex-Freund wieder vor ihrer Tür stand. "Dadurch hab' ich ein gutes Gehör entwickelt", erklärte die Frau als Zeugin, warum sie um vier Uhr morgens sofort bemerkt hat, als Brandbeschleuniger vor ihrer Wohnungstür im dritten Stock entzündet wurde. Mit Wasser habe sie den Brand löschen können.

Die Anklage geht davon aus, dass der 39-Jährige zur Tatzeit unter Alkoholeinfluss stand, daher nur eingeschränkt schuldfähig war. Zwei Wochen danach soll er eine andere, neue Bekannte in seiner Wohnung eingesperrt und ihr vorgeworfen haben, sie hätte ihm Waffen und Bargeld gestohlen. Nur durch einen Trick ist dieses Opfer ebenfalls entkommen.

Unklar ist, ob sich der Angeklagte im Prozessverlauf doch noch zu den Vorwürfen äußern wird. Nach sechs Verhandlungstagen wird ein Urteil kurz vor dem Weihnachtsfest erwartet.

(RP)
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