Baumberg BMX-Parcours: Staub stört die Anwohner

Baumberg · Der gerade eröffnete Spaß- und Sportpark in Baumberg sorgt schon für Ärger. Der Belag auf den Wegen sei ein Missgriff, heißt es.

 "Wir müssen Fenster und Türen schließen": Josef und Christel Rumpza ärgern sich über den Staub, der auf der neuen BMX-Bahn aufgewirbelt wird.

"Wir müssen Fenster und Türen schließen": Josef und Christel Rumpza ärgern sich über den Staub, der auf der neuen BMX-Bahn aufgewirbelt wird.

Foto: Matzerath

Als "unhaltbar" bezeichnet Joseph Rumpza den Zustand rund um den neuen Grünstreifen in Baumberg. Zwischen Geschwister- Scholl- und Humboldtstraße hat die Stadt ein 12.000 Quadratmeter großes Areal in einen Sportpark für Jung und Alt verwandelt. Doch der Spaß daran ist nicht ungetrübt. Bei trockenem Wetter wehen von dort Sandwirbel in die umliegenden Häuser. "Wir müssen Fenster und Türen schließen, können uns nicht draußen aufhalten", beschreibt Rumpza, dessen Haus an der Martin-Buber-Straße 12 steht, den Zustand. Bei Trockenheit bilde sich auf den Wegen des Parks eine zentimeterdicke Staubschicht. Dieser Staub landet in jeder Ritze seines Hauses, klagt er. Besonders auf der BMX-Bahn mit den Hügeln würde viel Staub aufgewirbelt.

Rumbza ist davon überzeugt, dass die Stadt bei der Wahl des Belages daneben gegriffen hat — eine Vermutung, die nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Denn auch die Stadtplanung kämpft mit den Auswirkungen. "Wir haben bereits bei der Eröffnung des Parks in der vergangenen Woche die Anwohner um Geduld gebeten", sagt Stadtsprecher Michael Hohmeier. Da die Stadt weder Beton noch Kunststoff in dem Grüngürtel verwenden wollte, hat sie zu diesem Gemisch gegriffen. "Doch das muss sich erst einmal setzen", sagt Hohmeier. Es müsse mehrmals nass werden und trocknen, damit sich die Komponenten verbinden und verfestigen. Auch die Benutzung etwa durch die BMX-Räder trage zur Stabilisierung bei. Er ist sicher, dass sich der Staub reduzieren wird und auch die Matschbildung. Wie lange genau das dauern könne, vermochte er nicht zu sagen.

Sollte sich das Problem nach einer Übergangszeit nicht legen, müsse nachgebessert werden. "Wir sind ohnehin noch vor Ort tätig", berichtet Hohmeier. Denn am Baumhaus werde noch gearbeitet, die Seilbahn müsse nachjustiert werden. Schlimmstenfalls müssten auch die Wege noch einmal überarbeitet werden.

Bereits im Vorfeld hat es Bedenken gegen die Spaß- und Sportanlage gegeben. "Wir haben versucht, strittige Dinge im Dialog mit den Bürgern zu klären", erläutert Hohmeier. So sei zum Beispiel kein Wassertretbecken, dafür aber eine Boulebahn angelegt worden, weil die Bürger von dem Tretbecken abgeraten haben. Darüber hinaus erinnert er daran, dass der Park nicht nur für Kinder und junge Menschen gedacht sei, sondern auch für ältere, die sich an den Sportgeräten fithalten können.

Joseph Rumpza tröstet das im Augenblick wenig. Er wohnt seit 40 Jahren in seinem Bungalow an der Martin-Buber-Straße. "Unser Grundstück grenzt nach hinten direkt an die Grünanlage und verläuft parallel zur BMX-Strecke. Unsere Nachbarn haben weniger Probleme. Ihr Grundstück ist von dichtem Grün umstanden, das den Staub abfängt", sagt er.

Ebenfalls betroffen ist das Pfarrhaus der Friedenskirche auf der anderen Seite der BMX-Strecke. "Wir begrüßen natürlich, dass Kinder und Jugendliche einen attraktiven Spielplatz bekommen", sagt Küster Frank Langrock. "Aber die Staubbelastung ist schon grenzwertig", beschreibt er. Wäsche draußen zu trocknen ginge gar nicht. Fenster zu putzen lohne kaum. "Die sind sofort wieder schmutzig."

Auch die Terrassennutzung sei eingeschränkt. "Die Balkone aller Privatwohnungen, einschließlich der des Pfarrers, liegen am Park. Da wird es auch schon einmal lauter", berichtet Langrock. "Wenn Kinder mit ihren Rädern den Berg runtersausen kommt der Adrenalinkick. Das ist einfach so." Er hofft, dass es sich bei der Staub- und Lärmbelastung um ein Übergangsphänomen handelt. "So extrem wie zurzeit ist das Wetter bei uns ja schließlich selten", sagt er.

(RP)
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