Baumberg Biologie und Geschichte: Haus Bürgel

Düsseldorf · Auf dem Gelände von Haus Bürgel drängten sich bei blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen die Besucher. Am Tag des offenen Denkmals strömten sie aus allen Richtungen, um sich Biologische Station und Archäologisches Museum anzusehen.

Auf dem Innenhof gibt es Bio-Pizza, Äpfel aus eigenem Anbau und Infostände. Auch der ADFC und die Polizei sind vertreten und kodieren Fahrräder. Ein paar Meter weiter steht ein Kompostberatungs-Pavillon. Eltern, Kinder, Rentner und einige Jugendliche toben, essen und unterhalten sich. Im Hauptgebäude führt der stellvertretende Vorsitzende der Biologischen Station, Holger Pieren, durch das kleine Museum und erläutert die Arbeit der Mitarbeiter: Der Verein kümmert sich um die angrenzenden Naturschutzgebiete im Gebiet Stadt Düsseldorf und Kreis Mettman. Flora und Fauna werden regelmäßig untersucht, Flussläufe neu gestaltet und beobachtet, wie sich lokale Überschwemmungen auf die Pflanzen und Tierwelt auswirken. Pieren geht auch auf den Konflikt zwischen Anglern und dem Kormoran ein: „Durch zunehmende Bebauung ändert sich die Struktur der Gewässer. Die Fischreproduktion nimmt ab und somit auch das Nahrungsangebot der Kormorane, die dann den Anglern die verbleibenen Fische wegfressen.“ Pieren setzt bei solchen Konflikten auf den Dialog mit allen Beteiligten. „Nur so können Probleme und Meinungen vermittelt werden.“ Dazu solle auch der Tag der offenen Tür dienen. Vom Zulauf ist der Diplom-Geograph begeistert. Vor allem, dass so viele mit dem Rad gekommen sind freue ihn. Er schätzt die Zahl der Besucher auf 2000 bis 3000. Die können gestern nicht nur im Bereich Biologie und Umwelt etwas dazulernen: Die „Gesellschaft für interaktive Experimentalarchäologie in Deutschland e.V.“ (Gied e.V.) hat hinter dem Hauptgebäude ihre Zelte aufgeschlagen und gibt den Besuchern einen Einblick in das römische Leben im vierten Jahrhundert. In original Trachten und Gewändern erzählen die mitarbeitenden Historiker und Archäologen über das römische Militärs- und Handwerkswesen in diesem Gebiet und jeder kann mit anpacken. „Das ist einfach spannender, als sich im Museum irgendwelche alten Vasen anzuschauen“, findet Gied-Vorsitzender Arne Schmidt.

Familienvater Christian Behn schaut gespannt zu. Sohn Philipp lässt sich gerade erklären wie man einen Sperr wirft. „Ein großer Römer-Fan“, erläutert der Papa und schießt fleißig Fotos. Natürlich sind auch er und seine Familie heute mit dem Rad hier: „Klar. Bei dem Wetter.“

(RP)
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