Monheim Betriebshof ist personell unterbesetzt

Monheim · Im Redaktionsgespräch erläutert Andreas Apsel, Leiter des Bauwesen, seine Straßen- und Kanalbauprojekte für 2015.

 Andreas Apsel erläutert im RP-Gespräch, dass er demnächst in vielen Teilen Monheims Baustellen eröffnen wird. "Wir müssen jetzt eben die Chance nutzen, die Stadt grundlegend zu erneuern", sagt er.

Andreas Apsel erläutert im RP-Gespräch, dass er demnächst in vielen Teilen Monheims Baustellen eröffnen wird. "Wir müssen jetzt eben die Chance nutzen, die Stadt grundlegend zu erneuern", sagt er.

Foto: Matzerath

In den nächsten Jahren wird die Farbe Rot das Stadtbild prägen. Rot-weiße Schrankzäune, Schachtschutzgitter, Leitkegel und Baustellenschilder werden sichtbares Zeichen dafür sein, dass die Stadt sich dank ihrer neuen finanziellen Möglichkeiten völlig erneuern wird. "Wir lösen den Sanierungsstau auf und machen uns fit für die Zukunft", sagt Andreas Apsel, Leiter des Bereichs Bauwesen. Dabei werde aber selbst das Deckensanierungsprogramm der Stadt nur eine Verschnaufpause von zehn Jahren gewähren. "Der Unterbau der Straßen ist 60 Jahre alt - irgendwann wird man das grundsätzlich anpacken müssen", so Apsel. Mit Blick auf die zu erwartenden Anliegerproteste fügt er hinzu: "Viele Bürger haben damals gar keine Ersterschließung bezahlt".

Im Straßenbau sind die Umgestaltung der Hauptstraße in Baumberg und der Krischerstraße in Monheim, die Rampe vom Berliner Ring zur Heinestraße und der Stadteingang sowie der Kreisel Baumberger Chaussee/Knipprather Straße die herausragenden Projekte. "Beim Waldbeerenberg und dem Stadteingang werden die jeweiligen Investoren die Erschließung vornehmen und die Straßen dann an die Stadt übertragen", erklärt Apsel.

Demnächst wird die Stadt auch die Baulast für die L 402 und die L 293 übernehmen. Die Stadt hat bei der digitalen Aufnahme ihrer Straßen auch den Zustand der beiden Landstraßen gutachterlich erfassen lassen. Der Landesbetrieb, der seinerseits ein Gutachten erstellt hat, wird sich mit der Stadt bezüglich der Übergabebedingungen ins Benehmen setzen. "Entweder er führt die nötigen Reparaturen selber aus oder leistet einen monetären Ausgleich", so Apsel.

Nicht nur durch die Grünanlagen entlang der beiden Landstraßen sondern auch durch den Landschaftspark Rheinbogen mit seinen 40 000 Quadratmetern Fläche wird der Pflegeaufwand für Grünflächen enorm anwachsen. Das Problem: Der städtische Betriebshof ist personell immer noch so aufgestellt wie zu Nothaushalt-Zeiten. Zwar habe man versucht, Vakanzen mit qualifiziertem und vielseitig einsetzbarem Personal zu besetzen. Dennoch habe jetzt ein Gutachten ergeben, dass die derzeitigen personellen Ressourcen nicht ausreichen, die städtischen Grünflächen gemäß eines festgelegten Standards zu pflegen. "Früher mussten wir mit dem vorgegebenen Budget auskommen. Jetzt mehren sich auch in der Bürgerschaft die Stimmen, die sich ein gepflegteres Stadtbild wünschen", so Apsel. Das heißt: Es könne sein, dass bisher pflegeleicht angelegte Flächen im Rahmen der Stadtbildverschönerung aufwändiger gestaltet werden. Für den höheren Pflegeaufwand müsste dann entweder der Betriebshof personell aufgestockt oder mehr Aufträge nach draußen vergeben werden, wie etwa für die geleasten Pflanzpyramiden am Busbahnhof. "Das ist eine bezahlbare, ansprechende und sehr flexible Lösung." Abhängig von Personalstärke und Aufgaben soll dann der künftige Standort des Betriebshofes in den Info-Studios geplant werden.

Das von einer Bürgerin bei der Online-Beteiligung vorgeschlagene Anwohnerparken an der Krischerstraße lehnt Apsel ab. Die Userin hatte beklagt, dass dort nur mit Parkscheibe geparkt werden könne. Es gebe aber keinen Anspruch der Anwohner auf eine Parkerleichterung. Außerdem führten Anwohnerausweise nicht automatisch zu einer Parkplatzgarantie, da die Zahl der Ausweise oft die der Stellplätze überschreite. Ohnehin wolle man diese auch für den Einzelhandel frei halten. Auch der Forderung nach einem Kreisel an der Einmündung der Wiener-Neustädter-Straße in die L353, um den Bewohnern des Österreichviertels das Einfädeln zu erleichtern, wird die Verwaltung nicht nachkommen. Die gemeinsam mit dem Landesbetrieb und der Stadt Langenfeld geplanten Verbesserungsmaßnahmen schließen aber die Errichtung einer Ampel ein.

(RP)
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