Monheim Bestricken Sie die ,Glückliche Familie' mit uns

Langenfeld · In "Margitta's Wollkörbchen" treffen sich Strickerinnen, plaudern und tauschen sich aus und stellen Decken für den guten Zweck her.

 RP-Redakteurin Heike Schoog hat den ersten Schritt schon getan und an der „Glücklichen Familie“ Maß genommen. Am Montag ist erstes Strick-Treffen dort.

RP-Redakteurin Heike Schoog hat den ersten Schritt schon getan und an der „Glücklichen Familie“ Maß genommen. Am Montag ist erstes Strick-Treffen dort.

Foto: Matzerath, Ralph

Sie stricken Mützen für Babys in Bangladesh, Decken für Kleinkinder in Südafrika oder Kleidung für die Berliner und Monheimer Tafel. Jetzt will die Strickgruppe aus "Margitta's Wollkörbchen" helfen, die Figuren der Skulptur "Glückliche Familie" des Künstlers Max Kratz einzukleiden. Vater, Mutter und drei Kinder in Bronze stehen auf dem Platz vor dem Monheimer Tor und warten auf witzige Kleidung.

Die Rheinische Post lädt Kinder, Frauen und Männer dazu ein, sich an der Sommeraktion "Stricken für meine Stadt" zu beteiligen. Am Montag, 22. Juli, um 17.30 Uhr geht es los. Dann werden Peter Stock von Margittas Wollkörchen, die Strickgruppe und die Künstlerin Luda Liebe dabei sein, wenn die ersten Wollstücke angebracht werden. "Gesehen habe ich eingestrickte Straßenmöbel noch nicht. Aber gelesen habe ich darüber", sagt Peter Stock, der in seinem Wollladen die Strickerinnen beherbergt. Einige quadratische Strickproben hat er bereits gefunden, die die glückliche Familie zieren könnten. "Die sind von einer Patchwork-Aktion übriggeblieben", sagt er. Auch zwei Babymützen hat er in Reserve. Doch die werden selbst den Kindern der Familie zu klein sein. Die Köpfe sind deutlich größer.

Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, kann Quadrate oder Stücke stricken oder häkeln, die anschließend als Arm- oder Beinkleid angenäht werden. Für den, der vorher nicht Maß nehmen möchte, hier ein paar Angaben: Der Arm der Mutter etwa hat am Gelenk einen Umfang von 23 Zentimetern, oben von 35. Die Kinderarme messen zwischen 25 und 32 Zentimeter. Wer dem Vater einen Kragen verpassen möchte, der Hals hat einen Umfang von 46 Zentimetern.

Für geübte Stricker sei das kein Problem, sagt Isolde Käpernick. Sie liebt den kreativen Umgang mit der Wolle und hat immer Nadeln zur Hand. Anfängern rät sie, mittelgroße Nadeln zu nehmen und mit einfachen Maschen anzufangen.

Die Strickgruppe in Margitta's Wollkörbchen trifft sich seit vier Jahren an der Hauptstraße in Baumberg. "Das hat Kreise gezogen", berichtet Käpernick. Inzwischen ist die Gruppe so groß, dass sie nicht mehr in den Wollladen von Peter Stock passt. "Ein Teil trifft sich auch bei mir zuhause", sagt Käpernick. Ursprünglich war die Gruppe gedacht für Frauen, die Hilfestellungen beim Stricken wollten. "Das ist vorbei. Jetzt geht es um Idee und Austausch", berichtet die Strickerin. "Das Wollkörbchen ist eine richtige, kleine Kontaktbörse."

Peter Stock ist mit seinem Laden im Februar 2009 von der oberen an die untere Hauptstraße gezogen. "Ich brauchte mehr Platz", sagt er. "Und es gab einige Leerstände." Nach langem Überlegen haben er und seine inzwischen verstorbene Frau sich für das ehemalige Fischgeschäft entschieden und dieses umgebaut. Nach der Eröffnung kamen die Strickerinnen und regten Benefizaktionen an.

Jetzt freuen sie sich auf das ungewöhnliche Projekt, eine Skulptur zu bestricken.

(RP)
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