Langenfeld Besserer Brandschutz für die Stadthalle

Langenfeld · Für 500 000 Euro wird die Brandmeldeanlage auf den gesetzlich vorgeschriebenen technischen Stand gebracht.

 Kabel hängen derzeit aus der Decke der der Stadthalle. Dort wird der Brandschutz erneuert. Am 31. August findet die "Feuerprobe" statt.

Kabel hängen derzeit aus der Decke der der Stadthalle. Dort wird der Brandschutz erneuert. Am 31. August findet die "Feuerprobe" statt.

Foto: ralph matzerath

Für Publikum ist die Stadthalle zurzeit geschlossen, dabei ist das Schauspiel im Großen Saal sehenswert: Die Holzverkleidung der Wände ist entfernt, Kabel baumeln von der Decke und vor dieser nüchternen Kulisse sind auf und vor der Bühne Handwerker zugange. Wenn am 31. August die Hallensaison mit der Party zur Schlemmermeile startet, werden Besucher das Ergebnis der mit einer halben Million Euro veranschlagten Arbeiten nicht erkennen. Mit diesem Geld wird nach den Worten von Schauplatz-Geschäftsführer Reinhard Küpper der Brandschutz verbessert — und damit die Sicherheit für die Besucher. "Es werden allein 15 Kilometer neue Kabel verlegt. Die Holzverkleidung kommt danach wieder an die Wände. Optisch wird sich nichts ändern."

Nach den Worten des städtischen Gebäudemanagers Wolfgang Hellekes haben sich seit dem verheerenden Großfeuer auf dem Düsseldorfer Flughafen die Vorschriften an den Brandschutz erheblich verschärft. Auf der Grundlage eines auf die Stadthalle zugeschnittenen Gutachtens werde die Brandmeldeanlage mit Rauchmeldern, zentralem Steuergerät und Lautsprechern für Durchsagen im Notfall auf den neuesten technischen Stand gebracht.

"Es werden neue Spezial-Lautsprecher in sämtlichen Räumen installiert, in denen sich Menschen aufhalten können", sagte Küpper beim gestrigen Baustellen-Rundgang mit der RP. Erneuert werden die beleuchteten Fluchtweg-Hinweise sowie die Notstrom-Anlage im Keller. Zudem bekommt das Dach über dem Seitenfoyer einen anderen Belag und eine Kiesschicht, so dass ein Feuer nicht von dort auf das Nachbargebäude übergreifen würde. Bereits in den vergangenen beiden Jahren waren eine Rauchabzugsanlage im Foyer eingebaut und Türen erneuert worden. "Ich bin froh, dass die Stadt das nötige Geld für diese sinnvolle Investition bereitgestellt hat, die die Zukunft der Stadthalle sichert." Sicherheitsrelevante Vorschriften zu ignorieren, könne "im Veranstaltungsbetrieb verheerende Folgen haben". Als Negativbeispiel nannte er die Mercatorhalle in Duisburg. "Dort wurden bei einer Prüfung schwerste Mängel im Brandschutz festgestellt, die zur sofortigen Schließung der Halle geführt haben und damit einen riesigen wirtschaftlichen Schaden losgetreten haben."

Indes verursachten die in der Langenfelder Stadthalle nunmehr verbesserten Sicherheitsbedingungen auch höhere Personalkosten, merkte der Schauplatz-Geschäftsführer an. "Für Veranstaltungen mit mittlerem Gefährdungspotenzial sind wir mit einem eigenen Meister für Veranstaltungstechnik und acht sachkundigen Aufsichtspersonen gut aufgestellt." Doch wenn etwa bei großen Tanzpartys mit Alkohol und womöglich aggressiven Gästen im Publikum die Risiken höher eingestuft werden, dann müssten zusätzliches Sicherheitspersonal, Sanitäter und Feuerwehrleute hinzugezogen werden. "Diese Mehrkosten müssen wir bei eigenen Veranstaltungen selber tragen und bei Vermietung den jeweiligen Veranstaltern in Rechnung stellen."

Im Werben um publikumswirksame und der Schauplatz GmbH Mieteinnahmen versprechende Veranstaltungen könne sich dies als Nachteil erweisen, fuhr Küpper fort. "Leider gibt es noch etliche Hallenbetreiber, die auf Sicherheitsstandards nicht den notwendigen Wert legen." Das stelle er selber immer wieder als Mitglied der Maryland-Jazzband of Cologne bei Auftritten in anderen Städten fest.

"Natürlich scheitert ein solcher Ausbau in manchen Kommunen auch an den finanziellen Möglichkeiten." Um bei der Vermietung der Stadthalle Veranstaltern entgegenzukommen, werden ihnen laut Küppers wegen der genannten Mehrkosten an anderer Stelle Rabatte gewährt, etwa beim Getränke-Absatz. Eine die Besucher betreffende Erhöhung von Eintrittsgeldern oder Getränkepreisen sei zumindest für dieses Jahr nicht vorgesehen.

(RP)
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