Langenfeld Beim Spielzeugmarkt finden alle etwas

Langenfeld · Eine Pilgerstätte für Sammler und Sucher von alten Modellbahnen und -autos war die Stadthalle beim Spielzeugmarkt der Firma Adler. 25 Aussteller präsentierten Schätzchen aus vergangenen Jahrzehnten.

 Lukas gehörte zu den wenigen Kindern unter den Besuchern des Spielzeugmarkts in der Stadthalle. Dieser Mini-Bagger gefiel ihm besonders.

Lukas gehörte zu den wenigen Kindern unter den Besuchern des Spielzeugmarkts in der Stadthalle. Dieser Mini-Bagger gefiel ihm besonders.

Foto: ralph matzerath

Lange Tische säumen den rund 300 Quadratmeter großen Saal. Konzentriert und schweigend schauen sich die meisten Besucher um. Minifahrzeuge aller Art, Blechspielzeug oder schon vergessen geglaubte Baukästen aus dem letzten Jahrhunderts ziehen vor allem Erwachsene an. "Wir sind große Kinder, bei denen meist schon graue Haare rausschauen", sagt Jürgen Hörner amüsiert. Der Hildener ist Inhaber der Adler-Märkte, nach eigenen Angaben einer der drei großen Spielzeugmarkt-Anbieter in NRW. "Spielzeug war das früher alles mal, heute sind es wertvolle Sammlerstücke." Viele Exponate wecken nostalgische Gefühle bei den Betrachtern, weil sie in ihrer Kindheit selbst damit gespielt haben. Ein Stück Vergangenheit für das einige ambitionierte Sammler bereit sind, tiefer in die Tasche zu greifen. Hörner: "Je nach Modell oder Marke sind beispielsweise kleine Spielzeugautos, die früher noch 2,50 Mark gekostet haben heute bis zu 500 Euro wert." Zwar seien etwa Sammler von Modelleisenbahnen lange totgesagt worden. "Aber wie man sieht: Sie leben noch."

Es sei ein Hobby, das merklich zurückgehe, merkt auch Klaus Udo Knoll an. Nach den Worten des Düsseldorfer Spezialisten für altes Spielzeug gibt es indes noch einige hartgesottene Sammler in der Region. "In meinem Düsseldorfer Geschäft kaufe ich mittlerweile mehr an, als ich verkaufe." Viele Erben würden ihm alte Sammlungen der Väter oder Großväter anbieten. "Schätze, die sie selbst nicht haben, aber in gute Hände geben wollen."

Der 62-jährige Andreas Andrzej, ein polnischer Gast, stöbert in einer Kiste mit Eisenbahn-Magazinen. "Ich war auf der Intermodellbau-Messe in Dortmund, habe im Internet von diesem Markt erfahren und bin auf der Rückreise nach Frankreich mal eben vorbeigekommen." Fündig wurde er auch: Eine kleine Modelleisenbahn nimmt er für seine Sammlung mit nach Hause.

Und dann ist da doch ein kleiner Junge, der sich an einem Tisch aufmerksam die kleinen Autos anschaut. Eric (6) war mit seinen Großeltern, Karl-Heinz und Ingeborg Klingler aus Hilden gekommen. "Ich dachte eigentlich, dass hier auch fahrende Eisenbahnen ausgestellt sein würden", sagte Opa Klingler etwas enttäuscht. Aber Eric hatte trotzdem einen guten Fang gemacht: einen feuerroten Porsche in Miniformat. "Der kommt ins Regal zu meinen anderen Autos."

Infos über die nächsten Termine unter www.adler-maerkte.de

(seg)
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