Monheim Beim BAB haben Kinder Narrenfreiheit

Monheim · Kinderprinzenpaar, Tanzgruppen und Schüler bestritten das Programm im Bürgerhaus. Im Helau-Rufen sind die Kids schon echte Profis.

 Auch der Blick von der Bühne hinunter ins bunt geschminkte Publikum war für die Akteure des BAB Kinderkarnevals sicherlich eine Freude und Ansporn zugleich.

Auch der Blick von der Bühne hinunter ins bunt geschminkte Publikum war für die Akteure des BAB Kinderkarnevals sicherlich eine Freude und Ansporn zugleich.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

  Um kurz nach 14 Uhr macht sich im Saal des Bürgerhauses allmählich Ungeduld breit. Umzingelt von Indianern, Piraten und Rittern bleibt Dorothea Heymann aber die Ruhe selbst, und verspricht, dass es auf der Bühne bald losgeht. An den Wänden prangt reichlich Karnevals-Deko, von der Decke baumeln Girlanden mit blauen und goldenen Luftballons. Und die Kinder warten gespannt auf den Start der Sitzung.

Der Baumberger Allgemeine Bürgerverein (BAB) verwandelte das Bürgerhaus am Wochenende in eine Sitzungshalle für den Kinderkarneval. Dafür hatte der BAB ein fast dreistündiges Programm organisiert, bei dem die Kinder unter sich feiern konnten. Die Eltern mussten nebenan im Foyer Platz nehmen. Sie durften das Geschehen aber auf einer großen Leinwand mitverfolgen. „Die Atmosphäre ist schöner“, findet BAB-Mitglied Manuela Beginn, „wenn die Kinder unter sich, ohne feste Strukturen, sind“.

Endlich geht es los. Von der Bühne aus blicken die Akteure in ein junges Publikum mit erwartungsvollen, geschminkten Gesichter. Die Kinder sitzen auf Matten, damit genug Platz zum Toben bleibt. „Im Saal gibt es heute keine Regeln. Macht alles so, wie ihr es wollt, aber bitte, ohne euch zu verletzen“, lautet der Freibrief, den Manuela Beginn und Jaqueline Kalis den Kindern ausstellen. Unter feierlicher Einzugsmusik ruft das Moderatorenduo dann das Kinderprinzenpaar und sein Gefolge auf die Bühne. Prinzessin Martha und Prinz Luc stellen sich mit Pagin Kati, Adjutant Maximilian und Schelm Hannah vor. Ohne allerdings viele Worte zu verlieren. Schließlich soll vor allem viel gesungen und getanzt werden. „Wir wollen mit euch feiern“, stimmt das Kinderprinzenpaar ihre Jeckenschaft ein, in einer eigenen, umgeschriebenen Version des Songs „Von Allein“.

Die Klasse 3a der Winrich-von-Kniprode-Schule führt eine urkomische Variante des Froschkönig-Märchens auf. Das Theaterstück peppen die Nachwuchs-Schauspieler mit vielen bekannten Karnevals-Hits auf, die immer wieder passend zum Kontext eingespielt werden. In ihren pompösen Uniformen springen und tanzen die Gänselieschen und Spielmänner synchron über die Bühne. Ihre Tanzgarden-Kollegen von den Funkenkindern und „De Ströppcher“ aus Hitdorf tun es ihnen gleich. Eine Tanzgruppe der Peter-Ustinov-Gesamtschule hat eine Hip-Hop- Choreographie einstudiert, die Schüler bewegen sich locker-lässig zur Musik, bevor sie die Bühne dem Schulzirkus überlassen. Die talentierten Schüler bauen Menschen-Pyramiden, schwenken gekonnt bunte Fahnen im Rhythmus zur Musik und lassen einen Diabolo durch die Luft flitzen. Mit Akrobatik setzt der Künstler „Herr Jeminé“ dann auch den Schlusspunkt und jongliert mit seinen geschickten Händen fast alles, was nicht niet- und nagelfest ist.

„Es ist wichtig, dass wir die Karnevals-Tradition an die Kinder weitergeben, sonst stirbt sie vielleicht eines Tages aus“, mahnt Manuela Beginn. Sie hofft, dass der Nachwuchs dem Karneval an diesem ausgelassenen Nachmittag ein bisschen näher kommen ist, so wie selber auch einmal in den Karneval hineingewachsen sei. Und tatsächlich hat man den Eindruck, als wären die jungen Jecken schon seit vielen Jahren mit dabei, so inbrünstig schallt „Monnem Helau“ durch den Saal.

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