St.-Sebastianus-Schützen Monheim Wo Behinderte auf Glücksscheiben zielen

Monheim · St. Sebastianus Schützenbruderschaft Monheim hat die Behindertensportgruppe der SG Monheim zu Gast. 

 Beim Herbstschießen gibt Bernd Libertus (l.) Michael Redlich (am Gewehr) Tipps.

Beim Herbstschießen gibt Bernd Libertus (l.) Michael Redlich (am Gewehr) Tipps.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Für das Herbstschießen ist alles passend hergerichtet. Die Tische sind dekoriert mit Nüssen, Laubblättern und kleinen Kürbis- und Gänsefiguren. Richtig Herbststimmung will aber nicht aufkommen bei knapp 25 Grad und strahlendem Sonnenschein. Ähnlich warm, wie die Herbstsonne ist auch der Empfang bei der St. Sebastianus Schützenbruderschaft. diese hatte bereits zum 31. Mal die Abteilung Behindertensport der SG Monheim zu Besuch.

Damit bietet die Schützenbruderschaft Menschen mit einer Behinderung die besondere Gelegenheit, mit einem Luftgewehr zu schießen.

Zum Auftakt werden die Gäste zunächst in einer gemütlichen Runde und einer freundschaftlichen Atmosphäre begrüßt. Fast schon, wie bei einer Familienfeier. Es werden Kaffee, verschiedene Kuchen, belegte Brötchen und frische Brezeln kredenzt.

Dann warten alle gespannt auf die Eröffnungsworte von Prinzgemahl Holger Klenner und Jens Krause, dem Leiter der Abteilung Behindertensport. „Ihr seid immer herzlich willkommen und euer Schießtermin ist bei uns immer groß im Kalender eingetragen“, betont der Prinzgemahl.

„Wir waren uns gar nicht mehr sicher, wann unser gemeinsames Herbstschießen zum ersten Mal stattgefunden hat“, gesteht Klenner und rechnet zurück: „Wir haben ein paar alte Zeitungsartikel durchforstet und kamen dabei immer auf das Jahr 1987“. Die langjährige Freundschaft sei durch die Teilnahme der Abteilung Behindertensport an einem Schützenumzug entstanden, erinnert sich Krause. Dabei entstand die Idee, zusammen mit den Schützen ein eigenes Schützenfest für die Gruppe zu organisieren. „Da die Veranstaltung damals auf beiden Seiten sehr gut ankam, wird sie seitdem wiederholt“, so Krause.

Nach der Begrüßung wird kräftig am Buffet zugeschlagen. Anschließend werden die Mitglieder der Gruppe nach und nach zur Schießbahn gebeten. Gemeinsam mit Betreuern und Schießmeister Bernd Libertus geht es zum Luftgewehr. „Hier ist der Abzug, das Gewehr immer schön im Anschlag halten“. Libertus gibt den Teilnehmern genaue Anweisungen. Ganz genau wird gezielt. Und dann knallt es. Jeder darf fünf Mal schießen. Geschossen wird aus zehn Metern auf die so genannte Glücksscheibe, auf der die Punktzahlen von eins bis zehn kreuz und quer verteilt sind. „Den Glücksfaktor wollen wir recht hoch halten, weil einige von uns wirklich richtig gut zielen können, andere aber vielleicht nicht so gut, zum Beispiel aufgrund einer Sehschwäche“, erklärt Krause.

Bis zur Siegerehrung wird gemeinsam in Erinnerungen geschwelgt. Dafür hat Krause Fotos von früheren Ausflügen, Feiern und Sportevents herausgesucht. Außerdem verkürzt der 44-jährige die Wartezeit für die Teilnehmer mit einem Mal- und Ratespiel. Dabei muss ein vorgegebener Begriff gezeichnet werden, alle anderen müssen erraten, was es ist. Die Ehrung der Gewinner übernimmt unter anderem die stellvertretende Bürgermeisterin Laura Töpfer. Vorher lässt sie es sich aber nicht nehmen, selbst ein paar Begriffe zu zeichnen. „Eure Freundschaft ist ein super Beispiel dafür, wie toll die Monheimer Vereine zusammenhalten“, freut sich Töpfer. Anschließend kürt sie gemeinsam mit St.Sebastianus-Schützenkönigin Heike Klenner und Prinzgemahl Holger die Gewinner. Alle erfolgreichen Schützen bekommen Pokale überreicht, die die Stadt Monheim gespendet hat. Schützenkönig des Herbstschießens wird Marlon Wurth mit 20 Punkten auf der Glücksscheibe. Zu seiner Schützenkönigin wählt er kurzerhand Betreuerin Tessa.

Danach gibt es zum krönenden Abschluss und zur Feier des Erfolgs schließlich ein Siegestänzchen zum Lied „Schützenliesel“.

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