Monheim Darum stockt es beim Bau der Moscheen

Monheim · Nach dem im Mai pompös gefeierten ersten Spatenstich tut sich auf der Baustelle für die Ditib-Moschee nichts.

 Auf der Baustelle, auf der die örtliche Ditib-Moschee entstehen soll, tut sich noch nichts.

Auf der Baustelle, auf der die örtliche Ditib-Moschee entstehen soll, tut sich noch nichts.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Mit 500 Gästen und einem dreistündigen Programm wurde im vergangenen Mai der erste Spatenstich für den Bau der Ditib-Moschee an der Kurt-Schumacher-Straße gefeiert. Doch seitdem ist fast nichts passiert auf dem ehemaligen Freibad-Gelände, für dessen Erwerb die Stadt dem örtlichen Ditib-Verein 425.500 Euro zur Verfügung gestellt hatte. Die Initiative von Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto), beide muslimische Gemeinden mit Grundstücken für den Bau von Moscheen auszustatten, war sehr umstritten und hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.

Der Spatenstich sei mehr ein symbolischer Akt gewesen, sagt Zimmermann, um der Gemeinde beim Spendensammeln zu helfen. Damals habe man eine Teilgenehmigung für die Erdarbeiten erteilt, nun sei die für den Rohbau nachgefolgt. „Sobald alle Unterlagen vorliegen, kriegen sie auch die volle Baugenehmigung.“

Die Ditib-Gemeinde habe zunächst im Herbst mit den Bauarbeiten starten wollen, erklärt deren Vorsitzender Ramadan Akcora. Doch bei einer Pause nach den Erdarbeiten hätte man auf der Baustelle für Sicherheit sorgen müssen und riskiert, dass die Grube voll Wasser läuft, sagt Akcora. Die Finanzierung des Rohbaus stehe.

Die Gemeinde stecke insofern in einer Zwickmühle, als es schwierig sei, Spenden zu generieren, wenn die Geldgeber keine Bautätigkeit sehen, so Zimmermann. Allerdings habe das große Medieninteresse dazu geführt, dass nicht nur der Ditib-Dachverband die Projekte unterstütze, sondern auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland. Die Ditib habe gleich zwei Imame für den Monheimer Ortsverein abgestellt, so Zimmermann. Der eine versehe die Seelsorge, der andere begleite den Vorstand auf seinen Betteltouren durchs Land, um an die religiösen Pflichten der Gläubigen zu appellieren. „Dabei kommen Spenden im vierstelligen Bereich zusammen“, sagt Zimmermann. Der Zentralrat nutze sein Netzwerk zudem, um die ihm angeschlossenen muslimischen Verbände zu Spenden für den geplanten Moscheebau der marokkanisch-islamischen Gemeinde an der Opladener Straße aufzurufen. So ist Said Talbi von deren Vorstand recht zuversichtlich. „Wir könnten mit dem Rohbau starten.“ Indes ist der vor Monaten eingereichte Bauantrag noch nicht genehmigt. Auch habe die Stadt beziehungsweise die Stadtentwicklungsgesellschaft dem Verein noch nicht das Grundstück auf dem ehemaligen Menk-Gelände an der Opladener Straße übergeben.

„Ja, da sind wir etwas später dran“, erklärt Zimmermann. „Dieses Grundstück ist weder baureif, noch erschlossen.“ Die Stichstraße zum Moscheegrundstück, die das Bauunternehmen Paeschke als Teil der vertraglichen Erschließung baue, existiere erst als Baustraße.

Die marokkanische Gemeinde sei bereit für den Baustart, so Talbi. Die türkische Gemeinde wolle zumindest vor Ramadan anfangen. In dieser Phase könne sie von besonders spendenwilligen Mitgliedern ausgehen, so Zimmermann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort