Langenfeld "Barrierefrei ist wichtig"

Langenfeld · Insa Lüdtke widmet sich in ihrer Arbeit als freier Journalistin vor allem Konzepten für altersgerechten Wohnraum und möglichen Lösungen bei der Städteplanung. Unter dem Titel "Statt für Alte – Stadt für alle!" referierte die studierte Architektin am Samstag beim Demographie-Kongress in der Stadthalle. RP-Mitarbeiter Dorian Audersch sprach mit der Berlinerin.

 Referierte beim Kongress über die "Stadt für alle": Insa Lüdtke.

Referierte beim Kongress über die "Stadt für alle": Insa Lüdtke.

Foto: dora

Insa Lüdtke widmet sich in ihrer Arbeit als freier Journalistin vor allem Konzepten für altersgerechten Wohnraum und möglichen Lösungen bei der Städteplanung. Unter dem Titel "Statt für Alte — Stadt für alle!" referierte die studierte Architektin am Samstag beim Demographie-Kongress in der Stadthalle. RP-Mitarbeiter Dorian Audersch sprach mit der Berlinerin.

Was können Städte und Kommunen tun, um die Herausforderungen der alternden Gesellschaft zu meistern?

Lüdtke Das Wichtigste ist, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen und dabei sind alle Ressorts gefragt. Wirtschaft, Verwaltung, Kultur und Gesundheit sind nur einige Beispiele für die vielen Bereiche, in denen offen diskutiert werden muss. Der Langenfelder Kongress ist sicherlich ein guter Ansatz, um interdisziplinäres Fachwissen zu bündeln. Im Mittelpunkt sollten dabei die Bürger und ihre Bedürfnisse stehen. Man muss die Menschen ernst nehmen und gleichzeitig ihre Mitwirkung einfordern.

Wie sieht altersgerechtes Wohnen Ihrer Meinung nach aus?

Lüdtke Dafür gibt es kein Patentrezept. Mögliche Lösungen sind genauso individuell, wie die Lebensentwürfe ihrer jeweiligen Bewohner. Wohnformen sollten eine gewisse Vielfalt bieten und sich nicht vordergründig nach dem Alter, sondern nach dem Lebensstil der Menschen richten. Es gibt interessante Bauprojekte, die Wohnraum und Infrastruktur miteinander verbinden. Einkaufszentren, Ärzte und kulturelle Angebote sollten fußläufig erreichbar sein. Grundsätzlich sollten Dienstleistungen, Produkte und Wohnungen so gestaltet sein, dass sie für alle Altersgruppen gleichermaßen nutzbar sind.

Ist das in gewachsenen Städten überhaupt möglich?

Lüdtke Auch bestehende Strukturen lassen sich durch Ergänzung, Verdichtung und Umnutzung anpassen. Es gibt natürlich gewisse Kriterien, die dabei berücksichtigt werden sollten.

Welche zum Beispiel?

Lüdtke Die Wohnung und auch das Wohnumfeld müssen problemlos zugänglich sein, im Idealfall barrierefrei. Das zentrale Ziel sollte immer sein, dass die Selbstständigkeit der Menschen so lange wie möglich erhalten bleibt. Komfort, Sicherheit und individuelle Mobilität stehen dabei im Mittelpunkt. Dafür müssen entsprechende bauliche Lösungen entwickelt werden.

(dora)
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