Vermutliche „Logistiker“ beim Bandenbetrug Polizei nimmt in Langenfeld zwei Männer fest

Langenfeld · Zwei Langenfelder – 24 und 28 Jahre alt – sind Mittwochvormittag in ihrer Wohnung festgenommen worden. Sie stehen in dem Verdacht, als „Logistiker“ in einen gewerbsmäßigen Bandenbetrug aus dem Bereich „Falsche Polizisten“ verwickelt zu sein. Schon vor zwei Wochen waren in Langenfeld zwei Personen festgenommen worden, die seither in Untersuchungshaft sitzen.

 Knapp zwei Wochen nach der Festnahme von zwei Langenfeldern klickten in der Stadt jetzt erneut die Handschellen.

Knapp zwei Wochen nach der Festnahme von zwei Langenfeldern klickten in der Stadt jetzt erneut die Handschellen.

Foto: Bundespolizei

Am 14.Oktober schon hatten die Handschellen bei einem 25-jährigen Langenfelder und einer 22-jährigen Langenfelderin geklickt. Auf ihre Spur hatten Ermittlungen der Polizei München geführt. Die erwirkte jetzt auch die Haftbefehle gegen die am Mittwoch Gefassten.

Knapp eine Woche vorher, an einem Freitag, war ein über 80-jähriger Mann in seiner Münchner Wohnung von einem vermeintlichen Polizeibeamten Herr König angerufen worden. Dieser teilte dem Senior mit, dass nach einer Festnahme im Zusammenhang mit einem Einbruchsdelikt in seiner Nachbarschaft eine Liste mit potentiellen Einbruchszielen aufgefunden worden sei. Darauf seien der Name des über 80-Jährigen sowie dessen Ehefrau und ein größerer Bargeldbetrag vermerkt. In offenbar durchdachter Gesprächsführung bewegte der Anrufer den alten Herrn dazu, am darauffolgenden Montag einen Bargeldbetrag in Höhe von mehreren hundert Euro abzuheben und angeblich zum Zwecke einer Falschgelderkennung postalisch als Einschreiben an eine Adresse in Nordrhein-Westfalen zu versenden.

Nachdem der Betrogene Anzeige erstattet hatte, liefen die Ermittlungen an. Die Arbeitsgruppe „Phänomene“ bei der Polizeiinspektion München fand heraus, dass ein Postmitarbeiter im Zusammenhang mit der Zustellung an der Zieladresse des Einschreibens  insgesamt zwei Personen angetroffen hatte, welche sich nach der Sendung erkundigten bzw. diese entgegen nehmen wollten.

Der Leiter der AG Phänomene, Hans-Peter Chloupek, erklärte: „In intensiver und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Kreispolizeibehörde Mettmann sowie der Staatsanwaltschaft München I konnten mehrere Tatverdächtige in diesem Ermittlungskomplex sofort identifiziert und festgenommen werden. Das effiziente und koordinierte Zusammenwirken aller Strafverfolgungsbehörden hat hier diesen erneuten Erfolg möglich gemacht."

Die intensiven Folgeermittlungen sowie eine Auswertung vorhandener Beweise führte nun zur Identifizierung zweier weiterer Tatverdächtiger (im Alter von 24 und 28 Jahren) mit mutmaßlich erbrachten logistischen Aufgaben (sogenannte „Logistiker"). Diese wurden nun – mit Unterstützung der Kreispolizeibehörde Mettmann - Mittwochvormittag in ihren Wohnungen festgenommen. Die Polizei durchsuchte auch die Wohnungen. Gegen beide Tatverdächtige wird nun unter anderem ebenfalls wegen des Verdachts eines Verbrechens des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs ermittelt. Die Ermittlungen werden von der Münchner Polizei geführt und dauern an.

Die Polizei warnt vor dem Auftreten falscher Polizei- oder Kriminalbeamter. Polizeibeamte in Zivil legitimieren sich stets durch Vorzeigen des Dienstausweises. Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden oft den Trick, dass sie mitteilen, es wäre in der Nachbarschaft eingebrochen worden und sie müssten in der Wohnung Geld- bzw. Schmuckaufbewahrungsörtlichkeiten sehen. Vergewissern Sie sich bestenfalls durch einen selbstständigen Anruf (trennen Sie zuvor die bestehende Telefonverbindung) beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handelt, noch bevor Sie einen Unbekannten in Ihre Wohnung einlassen! Und denken Sie bitte immer daran: Eine gesunde Skepsis ist keine Unhöflichkeit!

(-dts)
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