Monheim Bald Sozialwohnungen im Reihenhaus

Monheim · Heute soll der Monheimer Stadtrat entscheiden, welche Investorengruppe das Quartier Waldbeerenberg baut.

Heute soll der Rat nun endlich eine Entscheidung fällen, welcher Investor das Neubaugebiet am Waldbeerenberg am östlichen Ortsrand von Baumberg entwickeln darf. "Das wird eine reine Geschmacksfrage", erklärt Bürgermeister Daniel Zimmermann, denn nachdem die Ratsfraktionen den drei Investorengruppen in der Oktobersitzung nahegelegt hatten, in der ein oder anderen Hinsicht nachzubessern, haben sich die Konzepte jetzt sehr stark angenähert. Nur der Entwurf der GWH Kassel hat nach Ansicht Zimmermanns wenig Aussicht, den Zuschlag zu bekommen, weil der gebotene Kaufpreis nur die Hälfte dessen betrage, was die anderen Investoren geboten haben.

Das zunächst von den Stadtplanern so ungünstig bewertete Konzept der Dornieden Generalbau GmbH mit Potthoff — man riet gar von einer Weiterverhandlung ab — ist jetzt am weitesten fortentwickelt worden.

Die Grünflächen sind noch großzügiger gestaltet worden, so dass das gesamte Quartier durchgrünt ist. Der zunächst von Reihen- Doppel- und Einzelhäusern geprägte Entwurf ist nun dahingehend weiter ausdifferenziert worden, als er auch barrierefreie Bungalows vorsieht. Zudem hat Dornieden am südostlich gelegenen Eingang des Quartiers, vis-à-vis des Grünzugs entlang der Hochspannungsleitung, nun mehrere Geschosswohnungsbauten in den Entwurf aufgenommen, die um einen kleinen Hof gruppiert sind. Die Reihenhäuser entlang des Sportplatzes sollen unter das Segment "bezahlbarer Wohnraum" fallen. Aus städtebaulicher Sicht halten die Stadtplaner lediglich die Bauzeile entlang der Haupterschließungsstraße im Südosten für noch verbesserungsfähig, weil diese dem Quartier noch zu wenig ein prägnantes Gesicht verleiht.

Paeschke hat ebenfalls den Grünanteil in seinem Quartier erhöht. Außerdem hat die I.D.G. als Partnerin ihr von den Fraktionen hochgelobtes Konzept für Mehr-Generationen-Wohnen präzisiert. Es sieht Gemeinschaftsräume, Gäste-Appartements und Ateliers im Erdgeschoss als Kontakt- und Kommunikationspunkte vor. Dort soll es kulturelle, kreative und gesellige Angebote für die Bewohner geben. Damit soll ein reger Austausch unter den Bewohnern angeregt werden, um so auf lange Sicht eine sozial stabile Struktur zu schaffen.

Die Wohnungen sind unterschiedlich groß aber alle barrierefrei, so dass sie neben Familien und Singles auch Alters-WGs aufnehmen können. Die Stadtplaner heben hervor, dass dieses Konzept zwar den höchsten Nettobaulandanteil enthält aber bei 140 Wohneinheiten die geringste Dichte. Auch beim Kaufpreis legte Paeschke nach.

Nachdem FDP und SPD die hohe Bebauungsdichte im Konzept der GWH Kassel kritisiert hatten, wurde die Zahl der geplanten Wohneinheiten reduziert. Auch das vorher bemängelte Erschließungskonzept wurde nunmehr dahingehend geändert, dass kein Grundstück mehr unerschlossen ist. Durch die Neuordnung an Querverbindungen und Wohnwegen hat allerdings die Grünvernetzung gelitten.

Die Stadtplaner jedenfalls bewerten jetzt alle Konzepte bezüglich ihrer städtebaulichen Qualität als gleichermaßen sehr gut. "Die Entscheidung ist nur noch die, ob man sozialen Wohnungsbau in Geschosswohnungsbau oder in Form von Einfamilienhäusern möchte", sagt Zimmermann. "Letzteres hatten wir hier auf jeden Fall noch nicht."

(RP)
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