Profitester Langenfelds S-Bahnhöfe mäßig bewertet

Langenfeld · Vor allem wegen Farbschmierereien gibt es im neuen Stationsbericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr Abzüge. Für Berghausen ist Aufzug geplant.

 Der S-Bahnhof Berghausen schneidet in dem am Mittwoch vorgelegten Stationsbericht des VRR schlecht ab.

Der S-Bahnhof Berghausen schneidet in dem am Mittwoch vorgelegten Stationsbericht des VRR schlecht ab.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Schlechter als in den Vorjahren hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) den Zustand der beiden Langenfelder S-Bahnhöfe insbesondere mit Blick auf Farbschmierereien bewertet. Und auch das Gesamturteil seiner Profitester fällt im jetzt vorgelegten Stationsbericht 2019 mäßig aus. Das Erscheinungsbild des Bahnhofs Langenfeld-Berghausen sei inakzeptabel, das des am Katzberg gelegenen Bahnhofs Langenfeld (Rhld.) sei gerade noch akzeptabel. Unterm Strich bekam die Berghausener S-Bahnstation in dem VRR-Bericht somit einen roten Punkt – die schlechteste von drei Bewertungsstufen. Der Bahnhof Langenfeld bekam den gelben Punkt als mittlere Bewertungsstufe. 2018 hatten die Tester beiden Langenfelder S-Bahnhöfen den gelben, 2017 gar noch den grünen Punkt („akzeptables Erscheinungsbild“) gegeben.

Was indes vielen Fahrgästen am Berghausener Haltepunkt zu schaffen macht: Es gibt weder Aufzug zu der über die Gleise führenden Berghausener Straße noch eine Rampe; stattdessen zwei steile Treppen. Doch wie dem VRR-Stationsbericht zu entnehmen ist, ist dort der Bau einer Aufzuganlage geplant. Die schriftliche Zusage der Bahn ist laut Bürgermeister Frank Schneider vor einigen Wochen im Langenfelder Rathaus eingetroffen.

Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte, soll solch ein barrierefreier Zugang für den S-Bahnhof Berghausen tatsächlich bald geschaffen werden. „Wir sind hierüber schon längere Zeit mit der Stadtverwaltung Langenfeld, mit dem Landesbetrieb Straßen-NRW und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr im Gespräch.“ Der Bau des Aufzugs müsse mit womöglich anstehenden Sanierungsarbeiten an der Brücke abgestimmt werden. Weil die Berghausener Straße als L353 dem Land gehört, sind mit Straßen-NRW Umfang und Zeitplan dieser Brückensanierung noch zu klären.

Doch zurück zum Stationsbericht: Viermal im Jahr erfassen die VRR-Profitester den Zustand aller Bahnhöfe und Haltepunkte im Verbundraum. Dabei wird die Gesamtbewertung einer Station in eine detaillierte Bewertung der Zugangsbereiche und Bahnsteige unterteilt. 2019 erhielten mit Blick auf das Erscheinungsbild 131 Stationen die Bewertung „akzeptabel“, 93 Stationen wurden mit „noch akzeptabel“ bewertet und in 73 Fällen vergaben die Tester das Urteil „nicht akzeptabel“. Dies waren im Vorjahr noch 61 Bahnhöfe. Der Zustand der Haltepunkte hat sich demnach nicht nur in Berghausen, sondern insgesamt weiter verschlechtert. „Wir sehen an den Stationen im Verbundgebiet nach wie vor deutlichen Handlungsbedarf“, räumt VRR-Vorstandssprecher Ronald Lüser ein. „Da es zwischen dem VRR und den Infrastrukturbetreibern keine vertraglichen Beziehungen gibt, können wir hierauf leider nicht direkt hinwirken.“

Farbschmierereien in den Zugangsbereichen und an den Bahnsteigen seien entscheidend für die schlechten Bewertungen. Diese tragen nach Ansicht der Fahrgäste erheblich zum negativen Eindruck einer Station bei. Bei beiden Langenfelder S-Bahnhöfen gab es wegen Graffiti an den Zugängen einen roten Punkt, in Berghausen noch einen weiteren wegen Farbschmierereien auf dem Bahnsteig. Im Hinblick auf die Sauberkeit der Stationen gab es von den VRR-Profitestern an beiden Stationen wenig zu bemängeln. Die Funktion der Ausstattung wurde ebenfalls ähnlich gut wie im Jahr 2018 bewertet.

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