Langenfeld Bagger reißt altes Schulhaus ab
Langenfeld · Während ein Bagger gestern mit seiner schweren Schaufel die ersten Wände des 100 Jahre alten Felix-Metzmacher-Schulhauses zerlegt, bekennt als Zaungast der städtische Gebäudemanager Wolfgang Hellekes: "Bei diesem Anblick blutet einem schon ein wenig das Herz."
Doch kam wegen des Baus der neuen Gesamtschule an Metzmacher- und Fröbelstraße ein Erhalt des historischen Baus nicht in Betracht. Für einen respektvollen Blick auf einstige Langenfelder Baukunst nahm sich Hellekes dennoch Zeit. Zumal die Innenkonstruktion durch die Baggerrisse sichtbar und wie ein aufgeklapptes Buch lesbar wurde.
"Jetzt erkennt man deutlich den eigentlichen Zweck des Türmchens", meinte Hellekes und deutete auf einen weißen Bogen in der Höhe. "Dort laufen die Kamine zusammen und dann weiter nach oben. Das Türmchen war eine Kaminverkleidung." Eine sehr gelungene indes, und durch seine Gestalt und die Aussichtsplattform ein für Generationen von Langenfeldern liebgewonnenes Wahrzeichen.
Auch wenn der Bagger Außenwände und Teile des Daches bereits wegschlug: Noch überragt das Türmchen die Baustelle. Die eingesetzte Baumaschine sollte das vernichtende Werk gestern nicht vollenden. "Von unten her wäre das zu riskant. Wer weiß, wohin die Teile am Ende fliegen", meinte Hellekes. Heute sollen die Details mit dem Chef der Abrissfirma geklärt werden.
Mit einer Portion Wehmut machte sich Christian Benzrath an Ort und Stelle ein Bild. "Trotzdem bin ich froh, dass das Gebäude jetzt verschwindet", merkte der Leiter des städtischen Ordnungsreferats an. "Schließlich hatten wir dafür Sorge zu tragen, dass niemand in das leerstehende Gebäude eindringt." Die Arbeiten liegen nach Hellekes' Worten im Zeitplan.
Parallel zum Abriss wird nach Angaben der mit dem Gesamtschul-Neubau betrauten städtischen Architektin Christiana Schwarz an der Fröbelstraße ein provisorischer Zugang für die Felix-Metzmacher-Hauptschüler angelegt sowie ein Abstellplatz für deren Fahrräder gepflastert.
