Langenfeld/Monheim Bäckerei Busch reißt Lücke in Markthalle

Langenfeld/Monheim · Morgen schließt das Monheimer Unternehmen seine einzige Filiale in Langenfeld. Die Markthalle verliert damit einen wichtigen Anziehungspunkt. Das Management sucht nun einen neuen Bäcker.

Langenfeld/Monheim: Bäckerei Busch reißt Lücke in Markthalle
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Am heutigen Dienstag haben Besucher der Langenfelder Markthalle zum letzten Mal Gelegenheit, an Ort und Stelle bei der Bäckerei Busch einzukaufen. Auf einem Schild teilt das Monheimer Unternehmen seinen Kunden mit, dass es seine einzige Langenfelder Geschäftsstelle dichtmacht. "Der Mietvertrag läuft aus", erklärt Geschäftsführer Markus Busch. Nach 15 Jahren habe man sich gegen eine Verlängerung entschieden, obwohl dies sicherlich ein sehr guter Standort in Langenfeld sei. Er suche bereits nach Alternativen.

Busch betont, dass dies eine rein wirtschaftliche Entscheidung gewesen sei. Er sagt aber auch, dass sich die Markthallenbetreiber nach 15 Jahren einmal Gedanken über das Gesamtkonzept machen müssten. "Man hat dort ein sehr starres Kostengerüst, die Nebenkosten sind recht hoch, als Mieter hat man da wenig Gestaltungsfreiheit."

Auf die Frage, ob die Eröffnung des Bio-Bäckers Schüren im "Sass am Markt" direkt gegenüber im Januar 2014 die Entscheidung für den Weggang begünstigt habe, entgegnet Busch: "Wir stehen überall im Wettbewerb." Der Mitbewerber halte mit seinen Vollwettbackwaren auch ein eher abgegrenztes Angebot vor. Dennoch müsse man sich etwaigen Umsatzeinbußen anpassen - die Fixkosten blieben ja bestehen.

Insgesamt habe sich das Umfeld zum Nachteil verändert, sagt Busch. Erst wurde der Parkplatz hinter der Markthalle zugunsten des Springbrunnens beseitigt. "Die Kunden wollen aber direkt vorfahren", ist der Unternehmer überzeugt. Dann brach im September 2013 mit der Insolvenz der Metzgerei Steinhaus ein wichtiger Frequenzbringer weg. "Und eine Metzgerei, die schon um 15 Uhr schließt, erfüllt nicht die Erwartungen des Kunden an normale Öffnungszeiten."

Während also eine der vier Säulen der Versorgung mit tagesfrischen Waren seit anderthalb Jahren schwächelt, stürzt mit der Schließung der Bäckerei nun eine weitere ein. "Mir tut das wahnsinnig leid", sagt Markthallen-Manager Heribert Züwerink. Auch weil er zu Busch ein gutes Verhältnis pflegte. Er suche "händeringend" nach einem Nachfolger, werde auch die Einrichtung nicht ausbauen lassen. Von sechs Interessenten habe er bisher drei Absagen erhalten. Auch für den ehemaligen Steinhaus-Standort habe er bisher keinen neuen Metzger gefunden, die Hausverwaltung betreibe die Metzgerei mit Mittagstisch in Eigenregie. Es sei schwierig, geeignetes Fachpersonal zu rekrutieren. Ab 1. April könnten die Öffnungszeiten aber dank einer neuen Mitarbeiterin ausgeweitet werden. Dass die Nebenkosten nicht unbeträchtlich sind, räumt Züwerink ein: "Es gibt einfach zu wenig Mieter, auf die die Gesamtkosten umgelegt werden können." Vor diesem Hintergrund sind dann die Umsätze um so wichtiger. Schüren habe Schüren nicht nur Busch, sondern auch der Landbäckerei Berns vom Wochenmarkt "wehgetan", meint Züwerink. Auch der neue Backshop in der Schoppengasse setze den Bäckereien zu. Die sieben Markthallen-Mitarbeiter von Busch werden an anderen Standorten weiterbeschäftigt.

(RP)
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