Monheim Awo-Kita: Stadt plant Neubau

Düsseldorf · Bei einem Informationsabend zur Zukunft des von einem Brandstifter zerstörten, fast fertigen Awo-Familienzentrums nahm ein Gutachter Eltern und Erziehern die Sorge vor hohen Belastungen in den Altbauten.

Eigentlich sollten die Kinder aus den Awo-Kindertagesstätten "Villa Kunterbunt" und "Regenbogen" in Kürze ihr neues Domizil an der Linzer Straße feierlich beziehen. Doch der verheerende Brand im Februar zerstörte den Neubau größtenteils. Während weiter nach dem Brandstifter gefahndet wird, arbeitet die Stadt an vielen Fronten, um schnellstmöglich einen voraussichtlich notwendigen Neubau in Angriff zu nehmen. "Erste Untersuchungen der Versicherung bestätigen, dass eine Sanierung höchstwahrscheinlich nicht zum gewünschten Erfolg führt", sagte Uwe Trost, zuständiger Bereichsleiter im Rathaus, bei einem Informationsabend in der Aula am Berliner Ring am Donnerstagabend. Die Stadt gehe daher von einem kompletten Rückbau aus. Auch der weitestgehend vom Brand verschont gebliebene zweite Teil des Gebäudes müsse vermutlich komplett ab- und wieder aufgebaut werden. "Die Schadstoffbelastung durch Ruß ist schlicht zu hoch."

Brand wirft das Projekt zurück

Bis dahin allerdings müssen die Kinder in den alten Räumlichkeiten bleiben. Dort besorgt vor allem der Schimmelbefall in den überalterten Pavillons die Eltern. Umweltgutachter Dr. Lothar Grün vom Kölner Eco-Institut gab den Eltern detaillierte Auskünfte. "Der Brand wirft das gesamte Projekt zwar zurück, aber die Stadt arbeitet mit Hochdruck daran, dass es schneller voran geht", versicherte Bürgermeister Daniel Zimmermann den rund 80 anwesenden Eltern und Betreuern. "Sobald das Gelände von Polizei und Staatsanwaltschaft freigegeben sein wird, beginnen wir mit den Neubau." Von diesem Zeitpunkt an rechnet die Verwaltung mit einer Bauzeit von etwa neun Monaten. Bis die Ermittlungen abgeschlossen sind, können aber durchaus noch einige Wochen oder Monate vergehen.

Für die Kinder bedeutet das voraussichtlich noch ein weiteres Jahr in den maroden Gebäuden. "Die Stadt lässt diese Wartezeit nicht ungenutzt verstreichen. Wir treffen derzeit alle Vorbereitungen, damit die Bauarbeiten zügig beginnen können", unterstrich das Stadtoberhaupt. Das Eco-Institut kontrolliert bereits seit etwas mehr als einem Jahr die Luftqualität in den alten Kindertagesstätten. Eine engmaschige Kontrolle der Schimmelpilzkulturen und verschiedene technische Maßnahmen zur Luftreinigung haben die Sporenbelastung bisher auf einem normalen Level gehalten. "Es besteht derzeit keinerlei Gefährdung für die Kinder", sagt Grün. "Die Einrichtung kann durchaus noch ein weiteres Jahr oder länger genutzt werden. Die Kontrollen laufen natürlich weiter. Zudem wurde das Dach erst vor kurzem geflickt und einige Deckenplatten ausgetauscht." Damit sei gewährleistet, dass keine weitere Feuchtigkeit in das Gebäude eindringen kann.

Viele der Anwesenden äußerten Unmut über den langen Zeitraum bis zum Neubau. "Mit den alten Pavillons muten wir ihnen einiges zu", räumte Zimmermann ein. "Die Situation ist für alle Beteiligten bedrückend, aber wir blicken nach vorne und treiben die Angelegenheit intensiv voran." Auf Nachfragen der Eltern schloss die Verwaltung das Aufstellen von Containern als provisorische Lösung aus.

(RP)
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