Autobahn-Ausbau Neue Bürgerinitiative will A3-Ausbau verhindern

Hilden/langenfeld · Der geplante Ausbau der Autobahn A3 zwischen Opladen und Hilden auf acht statt bisher sechs Spuren bewegt offenbar viele Menschen – obwohl es derzeit noch keine konkrete Trassenplanung gibt und ein Baubeginn erst in rund zehn Jahren zu erwarten ist.

Statt die Autobahn A3 bei Langenfeld zu verbreitern, sollte nach Ansicht der Ausbaugegner der Standstreifen bei starkem Verkehr freigegeben werden.

Foto: BGL

„Wir wollen nicht so lange warten, bis die Entwurfsplanung abgeschlossen ist“, erklärte Claudia Roth vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Hilden. Der hatte zu einem Treffen eingeladen, um eine unabhängige und überparteiliche Bürgerinitiative auf den Weg zu bringen. Auch etliche Langenfelder waren unter den 180 Besuchern. So plädierte der Langenfelder BGL-Ratsherr Andreas Menzel für eine temporäre Freigabe des Seitenstreifens – so wie zwischen dem Kreuz Hilden und Mettmann. Ein System aus dynamischen Anzeigetafeln und Kameras könne über die Verkehrszentrale die vierte Spur bei Bedarf öffnen. „Wir unterstützen eine Verbesserung des Verkehrsflusses auf der staugeplagten A3“, so Menzel. Doch müssten die negativen Folgen eines Ausbaus für Mensch und Landschaft so klein wie möglich sein. Als ein Teilnehmer die Verhinderung des Ausbaus forderte, erntete er Applaus. So will die Bürgerinitiative, deren Name sich noch finden muss, den Landesbetrieb Straßen-NRW zur Aufgabe des Vorhabens bewegen. Das ist in der Kategorie „vordringlicher Bedarf“ im Bundesverkehrswegeplan 2030 enthalten. Es soll den Verkehrsfluss auf der vielbefahrenen Autobahn verbessern. Bis zu 40 Meter könnte die Erweiterung dem Umland im Extremfall abknapsen. Derzeit läuft eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung. Mit einem Entwurf des beauftragten Büros ist 2020 zu rechnen. Erst dann starten Behörden- und Bürgerbeteiligung. Bis dahin will die Bürgerinitiative aber schon städteübergreifend auf ihr Anliegen aufmerksam machen – mit Unterschriftenaktionen und Infoständen. Es bildeten sich bereits Arbeitskreise. Auch eine Petition ist geplant.

Kritisch sehen die Gegner der Autobahn-Verbreiterung auch den Ausbau der Raststätte Ohligser Heide: Ein modernes Verkehrskonzept solle den Güterverkehr von der Straße holen, anstatt Platz für noch mehr Lastwagen zu schaffen, sagte ein Teilnehmer unter Beifall.

(ied/mei)