Monheim Auch ohne Sperren ist der Zugweg sicher

Monheim · Die Lieferung der mobilen Systeme eines israelischen Herstellers für den Straßenkarneval verzögert sich weiter.

 Der Elferrat beim Rosenmontagszug in Monheim 2017 (Archiv).

Der Elferrat beim Rosenmontagszug in Monheim 2017 (Archiv).

Foto: Ralph Matzerath

Nur noch knapp zwei Wochen dauert es bis zum Rosenmontag, dem Höhepunkt des rheinischen Straßenkarnevals, der auch in Monheim mit einem farbenprächtigen Zug durch die Stadt gefeiert wird. Sollten bis dahin die bei einem israelischen Hersteller georderten mobilen Sicherheitssperren nicht eintreffen, sei die Stadt mit einem Plan-B bestens auf die Sicherung der Zugteilnehmer und der feiernden Gäste auch in Baumberg und beim Kinderzug eingestellt, erklärt Sibille Hanenberg vom Fachbereich Ordnung und Soziales. "Nach heutigem Kenntnisstand dürften die bestellten Sperren aber noch Ende dieses Monats auf dem städtischen Betriebshof angeliefert werden", schätzt sie.

Das könnte knapp werden. Deshalb hat die Stadtverwaltung beim Hersteller bereits nachgehakt. Schließlich hatten die Politiker im Monheimer Rat schon im Oktober 2017 - Wochen vor den eigentlichen Haushaltsberatungen 32 mobile Sperren genehmigt - damit die 250.000 Euro teuren Anlagen auch pünktlich zum Rosenmontagszug bereitstehen und zum Einsatz kommen können.

Die Nachfrage beim Hersteller sei mit Blick auf die politische Weltlage hoch, vermutet Abteilungsleiter Dietmar Marx. Man kenne im Unternehmen aber die relevanten Daten des Monheimer Straßenkarnevals, müsse wohl aber auch andere Aufträge abarbeiten.

Eine Alternative zu den Systemen, die an Drängelgitter aus dem Konzertbereich erinnern, gebe es "mit Blick auf unsere Ansprüche" nicht. "Da ist uns kein anderer Hersteller bekannt". Die Bauteile erschwerten, dass ein Fahrzeug als Waffe genutzt werden könne. Die Gitter bohrten sich beim Überfahren in die Fahrbahn und stoppten so einen möglichen Anschlag, hatte Fachbereichsleiterin Christine Schärfke vor der Abstimmung im Rat erklärt. Selbstverständlich sei man auch auf den Fall vorbereitet, dass die Sperren doch nicht rechtzeitig geliefert werden sollten. "Die Absicherung aller drei Monheimer Züge ist dadurch definitiv nicht gefährdet", sagt Rathaussprecher Thomas Spekowius.

Details des Sicherungskonzepts wolle man aus Gründen der Prävention aber nicht öffentlich nennen. In diesem Fall werde die Absperrung der einzelnen Straßen nahezu identisch zu den ebenfalls bereits sehr umfangreichen Maßnahmen aus dem Vorjahr sein. 2017 hatte die Stadt - nur wenige Wochen nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt - die heimischen Karnevalszüge auch schon sehr aufwendig mit entsprechendem Personal- und Materialeinsatz abgesichert.

(pc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort