Langenfeld Attraktives Programm wirbt fürs Radfahren
Langenfeld · Das "Jahr des Fahrrads" in Langenfeld ist mehr als ein Baustein des Radverkehrskonzepts. Es zeigt mit den Angeboten wie vielseitig, gesund und umweltschonend das Fortbewegungsmittel ist.
Es ist für die meisten Bürger kein Geheimnis, dass es sich in Langenfeld prima radeln lässt. Auch wenn noch nicht überall perfekt ausgebaute Radwege zur Verfügung stehen — hier gelobt die Stadt Besserung —, macht die Fortbewegung mit dem Drahtesel fast überall Spaß und bereitet kaum Mühe. Langenfeld will sich nun jedoch nicht auf dem im vergangenen Jahr beschlossenen Radverkehrskonzept ausruhen, mit dem das Fahrrad als umweltfreundliches Fortbewegungsmittel weiter gefördert werden soll, und hat 2014 zum "Jahr des Fahrrads" erklärt.
Gestern erläuterten Bürgermeister Frank Schneider, Verena Wagner aus dem städtischen Klimaschutzteam und die am Projekt beteiligten Partner im Rathaus in großer Runde, auf welch attraktives Programm sich die Bürger im ersten Halbjahr freuen können.
"Ich gebe zu, ich selbst bin eher ein Schönwetter-Radfahrer", bemerkte Schneider zu Beginn mit einem Lächeln, erklärte dann aber sehr anschaulich, wie Aktionsjahr und Radverkehrskonzept zusammenhängen. "Ziel des ,Jahr des Fahrrads' ist es, noch mehr Menschen dazu zu bewegen, vor allem kurze Wege in der Stadt eher mit dem Rad zurückzulegen und das Auto stehen zu lassen", betonte er.
Verena Wagner führte aus, dass das Programm besonders breit gefächert sei, "um möglichst viele verschiedene Typen von Radfahrern anzusprechen". Es gebe unterhaltsame Punkte wie den Diavortrag von Hartmut Fiebig am 12. Februar, der auf seiner Solo-Tour Afrika durchquert hat, nützliche Termine rund um Reparaturen, Sicherheit und Fahrradkauf sowie hilfreiche Aktionen wie zum Beispiel die Neubürgerradtour, eine in der Region bislang einmalige Idee. Über zwei Dutzend Angebote umfasst das Programm — dass weitere kurzfristig hinzukommen, ist nicht ausgeschlossen.
Den offiziellen Auftakt bildet das "Internationale Fahrrad Film-Festival" mit einem "Langenfeld Spezial". Das Rex-Kino wird sich am 6. Februar "in einen Tempel der Fahrradkultur" verwandeln, heißt es im Programmheft. Zu sehen sind die besten Filme rund um das Thema Fahrrad der neunjährigen Festival-Geschichte — politisch, witzig, künstlerisch, ja sogar prämiert mit dem Oscar. "Eine Querverbindung zum Niederlande-Jahr wird die zweitägige Exkursion Mitte Mai nach Delft darstellen", erklärte Verena Wagner. Schon jetzt wies sie auf den Fotowettbewerb "Fahrradmomente 2014" hin, zu dem die Langenfelder Radler bis 30. September ihr schönstes Motiv einreichen können.
Im "Jahr des Fahrrads" sprechen die Projektpartner sowohl junge als auch alte Radler an. Stadt, ADFC und die Polizei (Verkehrsprävention/Unfallschutz) bieten der Generation 60+ zum Beispiel eine Fortbildungsveranstaltung "Fit im Straßenverkehr" an, während die Kirchen Mütter und Kinder (5. April) beziehungsweise Väter und Kinder (12. April) gemeinsam an ihren Drahteseln schrauben und üben lassen sowie Paare beim Geocaching (26. April) auf die Suche nach einem (ihrem?) Schatz schicken. An ein jugendliches Publikum richtet sich dagegen das Angebot des Verkehrsclubs Deutschland, der bis zu sieben Teilnehmer auf einmal zu einer Tour (24. Mai) auf einem sogenannten Conference Bike einlädt.
Dem ADCF, der 2014 sein 30-jähriges Bestehen feiert, kommt in Sachen Fahrrad natürlich eine besondere Rolle zu. Der Verein wird nicht nur immer wieder bei Codierungen, Do-it-yourself-Aktionen und Fahrausbildungen in Erscheinung treten, sondern auch besondere Touren anbieten. Der ungewöhnlichste Ausflug ist sicher die Fahrt zum Haus Graven an Christi Himmelfahrt: Von vier Kirchen aus steuern die Teilnehmer die Wasserburg an und feiern dort einen Open-Air-Gottesdienst.
