Langenfeld "Analoger Funk ist noch besser"

Langenfeld · In NRW sind die Kreise überörtlich für den Bevölkerungsschutz zuständig. Der Kreis Mettmann unterhält eine Leitstelle für Feuerschutz, Rettungsdienst und Großschadensereignisse, die darauf angewiesen ist, jederzeit alle Feuerwehren und Hilfsorganisationen erreichen zu können. Über den zukünftig zu nutzenden Digitalfunk sprach RP-Mitarbeiter Martin Mönikes mit Michael Beitelsmann, dem Sachgebietsleiter im Kreishaus.

Wie weit ist die Technik im Kreisgebiet?

Beitelsmann Der Kreis Mettmann gehörte in NRW zum ersten Netzabschnitt, in dem von Januar bis Juli ein erweiterter Probebetrieb durchgeführt wurde. Am 24. September werden wir im zuständigen Kreisausschuss über die daraus gewonnen Erfahrungen berichten. Es wird Nachbesserungen im Netzaufbau geben müssen, noch ist der analoge Funk deutlich besser. Die Kreisleitstelle, die bisher nur über drei Handgeräte verfügt, wird mit neuer Technik ausgestattet, so dass wir, sobald das Netz für den operativen Betrieb freigegeben wird, Anfang 2013 mit dem Echtbetrieb loslegen können.

Die Städte sind unterschiedlich weit mit ihren Vorbereitungen, warum?

Beitelsmann Die Ratinger Feuerwehr ist Vorreiter, unter anderem weil die im Frühjahr neu gebaute Justizvollzugsanstalt mit digitalem Gebäudefunk ausgestattet ist, da bot sich der Technikwechsel an. Ein einheitliches Vorgehen scheiterte bislang auch an fehlenden Vorgaben; erst seit drei Monaten kennen wir das Rahmenbetriebskonzept des Landes. Jetzt steht zum Beispiel fest, wer die Sicherheitskarten (wie die SIM-Karten beim Handy) zentral verwaltet. Druck auf die Städte wollen wir nicht ausüben, wir werben für das neue System und schaffen gute Rahmenbedingungen.

Erfordert der Digitalfunk neben neuer Technik auch zusätzliches Personal?

Beitelsmann Der Kreis ist als "vorhaltende Stelle" und als taktisch-technische Betriebsstelle (TTB) für das Prozessmanagement, Betriebshandbücher, administrative Aufgaben, Netzmonitoring, Nutzerservice etc. verantwortlich. Die TTB ist rund um die Uhr (24 Stunden an 7 Tagen) mit ausreichend qualifiziertem Personal zu versehen. Der hieraus resultierende Arbeitsaufwand kann jetzt noch nicht genau beziffert werden, sodass die Personalbemessung noch aussteht.

(mmo)
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