Monheim Altstadtkirche: Hausschwamm saß im Dach

Monheim · Beim Abbau des Dachstuhls stießen die Bauarbeiter auf völlig ausgehöhlte Balken.

Der Vorsitzende des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde, Kurt Holz, ist im Nachhinein doch ganz froh, dass seine Amtsvorgänger nach dem Zweiten Weltkrieg Stahlbinder in den Holzdachstuhl der Altstadtkirche einziehen ließen. Die Verstärkungen hatten zwar über die Jahre Schäden am Gesimse hinterlassen, aber letztendlich haben sie auch dafür gesorgt, dass das Dach nicht auf die betende Gemeinde hinabstürzte. Beim Abbau des Dachstuhls in den vergangenen Wochen hat sich nämlich herausgestellt, dass das Holz nicht nur vom Hausbockkäfer, sondern auch vom Hausschwamm befallen war. Einige Dachbalken waren bereits innen völlig ausgehöhlt, es bestand Einsturzgefahr. "Es war knapp", sagt Holz.

Dieser Befund habe jetzt zwar die Position "Unvorhergesehenes" im Budget aufgezehrt - weil das Holz entsorgt werden musste, aber nicht den Kostenrahmen gesprengt. "Wir liegen insgesamt gut im Zeitplan", so Holz. In vier bis sechs Wochen werde der neue, originalgetreu nachgebaute Dachstuhl montiert. In dem völlig eingehausten Kirchenschiff könne nun auch ungestört vom Starkregen an den Innenwänden gearbeitet werden. So müssen die Schäden an der Mauerkrone und durch Erdbeben ausgelöste Risse im Mauerwerk ausgebessert werden. Ende Juni soll es eine Art Richtfest geben, bei dem auch weiter Spenden gesammelt werden sollen. Beim Stadtfest wurden beispielsweise Dachziegel der Altstadtkirche mit Echtheitsurkunde verkauft.

Kürzlich besuchte die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll die Baustelle. Erst einige Monate nach Abschluss der Sanierung im Dezember, wenn sich der Baustaub gelegt hat, kann auch die sanierte Orgel wieder eingebaut werden. Noll hatte sich dafür eingesetzt, dass die evangelische Gemeinde dafür 50.000 Euro aus dem Denkmalsonderprogramm des Bundes erhält.

(elm)
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