Serie Monheimer Bau-Sommer Alter Markt bekommt neues Pflaster und Bronzemodell

Langenfeld · Am Sonntag wird das Ende der Bauarbeiten gefeiert, die wegen archäologischer Funde etwas länger dauerten. Modell stellt Altstadt dar.

 Mit echtem Basaltstein wird der Alte Markt gepflastert. Das bringt die vielen historischen Fassaden dort besser zur Geltung.

Mit echtem Basaltstein wird der Alte Markt gepflastert. Das bringt die vielen historischen Fassaden dort besser zur Geltung.

Foto: Spekowius

monheim Die Arbeiten sind etwas teurer geworden und haben auch länger gedauert als geplant. Doch am Sonntag soll auf dem Alten Markt auf das Ende der Bauarbeiten angestoßen werden. Nach intensiver Kosmetik hätte der Platz inmitten der Altstadt eigentlich schon im Mai fertig sein sollen. Aber weil die Arbeiter im Boden viele historische Überbleibsel entdeckten, verzögerte sich der anvisierte Termin. Das Pflaster aus echtem Basaltstein wird in dieser Woche fertig und zu Beginn des Fests wird Bürgermeister Daniel Zimmermann ein bronzenes Modell enthüllen, das die Ausdehnung der heutigen Altstadt etwa zu Beginn des 19. Jahrhunderts zeigt. Der alte Brunnen soll ab der zweiten Augustwoche plätschern.

Zu den Funden gehören laut Baubereichsleiter Andreas Apsel frühere Grundstückseinfriedungen, ein aus Feldbrandsteinen im 17. Jahrhundert errichteter Abwasserkanal und sogar Kaimauer-Reste aus dem 14. Jahrhundert, die nun erstmals schriftlich dokumentiert wurden.

Die Stadt hat nach Angaben von Rathaussprecher Thomas Spekowius mehr als 2,5 Millionen Euro in den Umbau des Alten Marktes investiert. "Dabei entfielen allein rund eine Million Euro auf die Kanalkosten, in deren Zuge auch an zahlreichen Privathäusern neue Abdichtungen erfolgten, tragende Teile saniert und alte Fundamente unterfangen werden mussten." Kölner Archäologen waren gemäß denkmalbehördlicher Auflage stets dabei. "Wer in einer historischen Altstadt in die Tiefe gräbt, weiß nie genau, was ihn erwartet - bauliche Verzögerungen inklusive."

Die Funde lagen nach Apsels Worten zum Teil nur 30 bis 40 Zentimeter unter der Oberfläche. Dazu gehörten Abfallgruben mit Essensresten wie Schweineknochen und mittelalterlichen Bauschutt, der einfach nur grob zusammengeschoben worden waren. Da er keinen stabilen Baugrund abgibt und es sonst Setzrisse im neuen Pflaster gegeben hätte, musste dieser Boden entfernt werden. Ferner stellte sich laut Apsel heraus, dass viele Gebäude an der Platzkante kein Fundemant haben. "Eine Überraschung gab es auch rund um die alten Linden auf dem Marktplatz", sagt Spekowius. "Ihre Wurzeln unter dem nun ausgetauschten Pflaster liegen so hoch und sind derart fest mit einer alten Straßenschicht verwachsen, dass hier im Herbst noch einmal behutsam nachgearbeitet werden muss." Das Niveau der erweiterten und nun von Basaltsteinpflaster umrahmten Außengastronomiefläche werde dann in zwei Stufen insgesamt nochmal um 30 Zentimeter angehoben, die in Richtung Schelmenturm flach auslaufen werden. Der Zugang bleibe barrierearm. Zudem würden einige junge Linden gesetzt. Ein fußgängerfreundlicherer Übergang zwischen Landschaftspark und Altstadt folge.

Der Umbau des Kradepohls als weiterem zentralem Altstadtplatz hat bereits begonnen. Auf dem neuen Platz werden die Altstadtfunken im Juni 2018 ihr Schürefest feiern.

Sonntag, 30. Juli, 14 bis 18 Uhr, Alter Markt, Fest von Altstadtwirten und Stadt mit der Bluesband Deep Down South und Kinderspaß

(mei)
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