Langenfeld Alte Punks wollen es noch mal wissen

Langenfeld · Drei Typen, sechs Hände, 30 Finger – alle aus Langenfeld. Gemeinsam sind sie die Band "30 Fingers".

 Dietmar "Didi" Noack, Thomas "Simmel" Simon und Martin "Bumsi" Behmerburg (v.l.) genießen das Musikerleben auch abseits der Bühne.

Dietmar "Didi" Noack, Thomas "Simmel" Simon und Martin "Bumsi" Behmerburg (v.l.) genießen das Musikerleben auch abseits der Bühne.

Foto: Band

Drei Typen, sechs Hände, 30 Finger — alle aus Langenfeld. Gemeinsam sind sie die Band "30 Fingers".

Die Idee zur Bandgründung kam den drei Vätern auf dem Schulhof ihrer Kinder. "Ursprünglich wollten wir feinsten 70er-Jahre-Stadionrock machen", erinnert sich Gitarrist und Sänger Martin "Bumsi" Behmerburg (43) grinsend. Nach über einem Jahr gemeinsamen Musizierens haben "30 Fingers" mittlerweile zu ihrem eigenen Stil gefunden, der nicht nur für Festivals, sondern auch für kleine Clubs und Bars taugt. "Lupenreiner Punkrock mit einem Schuss Folk — melodisch, tanzbar und zum Mitsingen", so beschreibt es die Gruppe auf ihrer Homepage.

Die Einflüsse sind breitgefächert, reichen von Pink Floyd über Motörhead bis hin zu den Sex Pistols. "Wir hören privat alles, was in irgendeiner Weise mit Rockmusik zu tun hat", sagt Bumsi, der gemeinsam mit Bassist und Sänger Thomas "Simmel" Simon (41) und Drummer Dietmar "Didi" Noack (43) die Band bildet. "Und genauso ticken wir auch im Proberaum: Wir sagen nie, das können wir nicht spielen, weil das nicht in unsere Richtung passt. Wenn es sich gut anhört, spielen wir es. Punkt."

Auf diese Weise entstehen bei "30 Fingers" Songs schnell und ohne große Anstrengung. Zugute kommt dabei den Bandmitgliedern ihre jahrelange musikalische Erfahrung. "Das Schöne ist, dass bei uns selten jemand rumdiskutiert, und am Ende trotzdem Lieder entstehen, die wirklich gut sind", sagt Bassist Simmel. Im Gegensatz zu früher sei kein Erfolgsdruck mehr vorhanden. "Natürlich wollen wir gute Musik machen. Aber dieses Streben zum Beispiel nach einem Plattenvertrag ist heute nicht mehr da", erklärt Schlagzeuger Didi. "Stattdessen freuen wir uns einfach darüber, dass wir uns als Band gefunden haben."

Im Proberaum basteln die drei Langenfelder einmal wöchentlich gemeinsam an ihrer Musik. Die englischen Texte kommen von Bumsi und Simmel, die sich mit dem Gesang abwechseln. Dabei gilt stets die Regel: Wer singt, muss den Text schreiben. "Deswegen zögern die beiden auch immer erstmal, bevor sie ans Mikro gehen", verrät Bandkollege Didi augenzwinkernd. Neben den gemeinsamen Proben mögen die "30 Fingers" vor allem den Spaß auf der Bühne. "Rockstars werden wir heute sowieso nicht mehr", grinst Simmel. "Aber wir wollen einfach nochmal raus aus Langenfeld und ein paar Konzerte spielen."

Obwohl die Alt-Punkrocker ihre Musik in erster Linie für sich selbst machen, wünschen sie sich natürlich, dass diese auch gut beim Publikum ankommt. "Wir komponieren unsere Lieder nicht für jemand Außenstehenden, der dann am Ende eventuell sagt: Das gefällt mir nur so halb. Trotzdem war es aber bisher immer der Fall, dass wir mit unserem Stil den Geschmack des Publikums getroffen haben", erzählt Bumsi. Wo genau sie auftreten, ist für "30 Fingers" dagegen erst einmal zweitrangig. Drummer Didi grinst: "Wenn genug Leute kommen, spielen wir sogar im Opernhaus!"

(hq)
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