Langenfeld A 3 soll acht Fahrspuren bekommen

Langenfeld · Bundesverkehrswegeplan sieht Ausbau von Oberhausen über Langenfeld bis Leverkusen vor. 2017 kommt neue Brücke

 An der Auffahrt Leverkusen-Zentrum in Richtung Köln wird bereits jetzt gebaut.

An der Auffahrt Leverkusen-Zentrum in Richtung Köln wird bereits jetzt gebaut.

Foto: uwe miserius

Nicht nur die in östlicher Richtung bis Mitte nächsten Jahres wegen einer Fahrbahnsanierung komplett gesperrte A 542 setzt Autofahrern seit Monaten zu. Auch die A 3 wird auf absehbare Zeit Baustelle bleiben. Die aktuelle zwischen Mettmann und Hilden konnte auch nach eineinhalb Jahren nicht fertiggestellt werden, im nächsten Jahr beginnen die Arbeiten zum Ausbau des Kreuzes Hilden samt neuer Brücke und die Vorplanungen für die Erweiterung der A 3 auf acht Spuren zwischen Ratingen-Ost und Leverkusen sind bereits in vollem Gange. Will heißen: Sind die einen Arbeiten fertig, gehen die nächsten los. Doch der Reihe nach.

Aktuelle Baustelle "Der Flüsterasphalt sollte eigentlich im Herbst aufgebracht werden", sagt Norbert Cleve von Straßen NRW. Der von Erkrath und Hilden geforderte lärmarme Belag komme nun aber erst im Frühling 2017 - zwei Jahre nach Beginn der Arbeiten. Gründe? "Die kenne ich nicht." Nur so viel: Im Winter kann der offenporige Asphalt wegen möglicher Kälte nicht aufgetragen werden. Bis zum Frühling bleiben die Fahrstreifen zwar normal breit und Tempo 100 ist auch erlaubt, aber am Rand wird noch an Fundementen gebaut.

Ausbau der Spuren Gut möglich, dass die oberste Asphaltschicht nicht lange liegen wird, denn der Bundesverkehrswegeplan sieht eine Verbreiterung der Autobahn um jeweils eine Spur vor. Zwischen Leverkusen und Hilden (über Langenfeld) laufen die Vorplanungen, im Abschnitt zwischen Ratingen und Hilden sind erste Genehmigungen bereits erteilt. Laut Plan sind 280 Millionen Euro beziehungsweise 136 für die beiden genannten Abschnitte veranschlagt. Kommt der Ausbau schnell, würde der neue Unterbau zwischen Mettmann und Hilden liegen bleiben und "nur" erweitert sowie mit neuer Schicht versehen. Teile der Strecke bis Leverkusen sind aber komplett zu erneuern. Insgesamt geht es um knapp 20 Kilometer zwischen Hilden und Leverkusen sowie um elf Kilometer zwischen Hilden und Ratingen. Der Ausbau soll bis zum Kreuz Kaiserberg /Oberhausen gehen, in mehreren Teilabschnitten. Einen Zeitrahmen gibt der Plan des Bundesministeriums bewusst nicht an, da der sich durch erwartete Klagen immer verschiebt. Nur so viel: Bis 2030 soll alles gelaufen sein.

Protest Naturschützer fordern, auf den Ausbau zu verzichten: "Wo sich die A3 heute schon auf sechs Spuren durchzwängt, wären umfangreiche Erd-, Abriss-, Rodungs- und Umbauarbeiten erforderlich", so Claudia Roth von der Bund-Ortsgrppe Hilden. "Zahlreiche Brücken müssten verbreitert, Gebäude abgerissen, Straßen, Plätze und Regenrückhaltebecken verlegt werden. Folge: Der Ausbau ist eines der teuersten Projekte in NRW." Die A 3 läuft entlang der Bergischen Heideterrasse. Durch Erweiterung der A 3 würden womöglich Flächen in der Hildener- und Ohligser Heide sowie im Further Moor verloren gehen.

Ausbau Kreuz und Neubau Brücke 2017 beginnen die Bohrungen am Kreuz Hilden, das ausgebaut wird und eine neue Brücke bekommt - mit weitreichenden Folgen für die gesamte Region. "Vor September passiert im Kreuz nichts", ist sich Athanasius Mpasios von Straßen NRW sicher, "zuvor stehen noch Gutachten und Ausschreibungen an." Straßen NRW ist nicht selbst Bauträger. Sobald "echte" Arbeiten im Kreuz beginnen, dürfte über Jahre Stau programmiert sein. Immerhin: "Die (sechsspurige) Brücke wird so gebaut, dass sie bei einem späteren Ausbau der Autobahn nicht wieder abgerissen werden muss." Sie könne über einen Umbau der Pfeiler und Markierungen auf acht Spuren erweitert werden."

(RP)
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