Monheim 25 Millionen: Stadt will UCB-Areal kaufen

Monheim · Monheim plant Übernahme des "Creative Campus" von UCB, um weitere Unternehmen im Stadtsüden anzusiedeln.

 Die Bushaltestelle "Creative Campus" ist bereits Eigentum der Stadt Monheim. Ab nächstem Jahr soll ihr das ganze UCB-Areal gehören.

Die Bushaltestelle "Creative Campus" ist bereits Eigentum der Stadt Monheim. Ab nächstem Jahr soll ihr das ganze UCB-Areal gehören.

Foto: Ralph Matzerath

Die Stadtentwicklungsgesellschaft, eine Tochter der Stadt Monheim, plant, den von der Firma UCB Pharma GmbH betriebenen "Creative Campus Monheim" mit allen aufstehenden Gebäuden zu übernehmen. Der angebotene Kaufpreis für das Areal soll 24,5 Millionen Euro betragen.

Die etwa anderthalb Hektar großen Bestandsflächen auf dem "Creative Campus Monheim" sind fast restlos belegt. Sie wurden von UCB in den vergangenen Jahren beworben und vermarktet, wobei die städtische Wirtschaftsförderung geholfen hat. Insgesamt acht hochqualifizierte Selbständige und Unternehmen aus der innovativen Gesundheitswirtschaft haben sich inzwischen angesiedelt - sie suchen den gegenseitigen Austausch und wollen Synergien nutzen.

Nun steht die Erschließung einer weiteren gut 60.000 Quadratmeter großen Fläche an, die Pferdekoppel zwischen Alfred-Nobel-Straße und Rheinuferstraße. "Eine solche Erweiterung würde aber über das eigentliche Kerngeschäft von UCB hinausgehen", erläutert Bürgermeister Daniel Zimmermann. "Deshalb möchten wir mit der geplanten Erweiterung auch die Bestandsflächen übernehmen." Dafür werde die Stadt eine weitere Tochtergesellschaft, die "Creative Campus Monheim GmbH" gründen. Man wolle UCB ein sehr langfristiges Mietangebot machen und den "Creative Campus" auch in Zukunft in enger Kooperation mit UCB weiterentwickeln und weitere Firmen aus der Pharma- und Biotechnologie ansiedeln. Dem Bürgermeister schwebt dabei eine Art zweiter Rheinpark vor. "Das Campus-Gelände war bisher auch sehr nach innen gekehrt und abgeschlossen", sagt er. Deshalb könnte er sich vorstellen, zum Rande hin - außerhalb des Zauns - auch inhaltlich anders ausgerichtete Unternehmen anzusiedeln. Durch eine Neuordnung der Flächen - etwa die Bereitstellung von Parkraum in Parkhäusern oder die Aufstockung von eingeschossigen Gebäuden - wäre es möglich, weitere Baulandflächen zu generieren.

Auch wenn UCB künftig nur noch als Mieterin auf dem Creativ Campus tätig sein wird, sei dies als Bekenntnis zum Standort zu werten, bekräftigt Antje Witte, Projektleitung Creative Campus Monheim im Hause UCB. "Wir wollen langfristig hierblieben." Man begrüße das Angebot der Stadtentwicklungsgesellschaft, weil die Vermarktung und Verwaltung von Immobilien nicht zum eigentlichen Kerngeschäft eines Pharmakonzerns gehört. Aber sie legt Wert darauf, dass das "sehr erfolgreiche Campus-Konzept" beibehalten wird. "Die Infrastruktur mit Kita, Huta, Reinigung und einer hervorragenden Kantine sorgt in unserer immer komplexer werdenden Arbeitswelt für Lebensqualität", sagt Witte.

Wenn die anstehenden Verhandlungen wie geplant laufen und die jeweiligen Entscheidungsgremien bei UCB zustimmen, wäre eine tatsächliche Übernahme des Creative Campus Monheim zu Beginn des nächsten Jahres möglich, erklärt der städtische Pressesprecher Thomas Spekowius.

Die Ausgangslage für die angestrebte Weiterentwicklung könne wohl kaum besser sein, findet die Stadt: Der Campus liege verkehrstechnisch günstig zwischen den Ballungszentren Köln und Düsseldorf. Über den direkten Autobahnanschluss seien im Radius von 35 Kilometern zwei internationale Flughäfen erreichbar. Zahlreiche Pharma- und Biotechunternehmen, von Start-ups über Medienagenturen und Beratungsunternehmen bis hin zu Marketing- und Vertriebsservices hätten sich daher in der Vergangenheit bereits vom Campus-Konzept überzeugen lassen.

(RP)
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