Langenfeld 1992: Völkel erhält Ehrenbürgerschaft

Nur zwei Langenfelder hatten bisher in der 60−jährigen Stadtgeschichte das Privileg die Ehrenbürgerschaft zu erhalten. Beide haben über lange Jahre hinweg die Entwicklung Langenfelds maßgeblich beeinflusst. So 1989 der ehemalige Bürgermeister Hans Litterscheid, der 28 Jahre die Geschicke der Stadt lenkte, und 1992 Heinrich Völkel, "dem bedeutendsten Vertreter der Sozialdemokratie in unserer Stadt", wie Bürgermeister Friedhelm Görgens (CDU) während der Verleihung sagte.

Völkels Werdegang begann 1949. Damals arbeitete er in Opladen als Sattler und Polsterer beim Bundesbahn−Ausbesserungswerk. Dort wurde er gewerkschaftlich und parteipolitisch für die SPD aktiv und konnte 1952 über die Reserveliste einen Sitz im Langenfelder Stadtrat ergattern. 1962 bis 1987 führte er den Vorsitz der SPD−Fraktion. In den Jahren 1966 bis 1975 und 1979 bis 1984 hatte er das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters inne. Ganz zum Bürgermeister sollte es allerdings nicht reichen, obwohl er 1969 kurz vor seinem Ziel stand: Bei der damaligen Kommunalwahl erreichte er zwar das bisher beste Ergebnis für seine Partei — die stimmte jedoch nicht geschlossen für ihn.

Anlässlich seiner 40−jährigen ununterbrochen Mitgliedschaft im Stadtrat sollte Völkel, dem Inhaber des Bundesverdienstkreuzes am Bande sowie des Langenfelder Ehrenrings, schließlich das Ehrenbürgerrecht zu Teil werden. Bürgermeister Görgens nannte ihn während des Festakts in Bezug auf Hans Litterscheid einen "großen politischer Gegenspieler und fairen menschlichen Partner". Mit dem Satz: "40 Jahre Volksvertreter im Stadtparlament gewesen zu sein, heißt, 40 Jahre Langenfelder Geschichte mitgestaltet zu haben", würdigt Rolf Müller in der "Stadtgeschichte Langenfeld" die Leistungen des SPD−Politikers, der noch im Jahr der Verleihung starb. Die Sportanlage in Immigrath, die 1995 dem HSV übergeben wurde, trägt seinen Namen.

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