Langenfeld 1989: Umbau des Krankenhauses

Ständige Umbauten, Erweiterungen und Modernisierungen prägen die Geschichte des St. Martinus−Krankenhauses in Richrath. So durfte es sich 1989 über einen neuen OP−Trakt, eine Intensivstation und 22 neue Zimmer freuen. Neben dem medizinischen Fortschritt machte auch die wachsende Langenfelder Bevölkerung die immer neuen Veränderungen nötig. Als das Krankenhaus 1893 eröffnete, gab es gerade mal sechs Betten, vier Krankenschwestern und einen Arzt, die sich mit der ambulanten Krankenpflege befassten.

Inzwischen ist es zu einem modernen, leistungsfähigen Krankenhaus mit 188 Betten und 400 Mitarbeitern angewachsen. Im 19. Jahrhundert mussten die Kranken in Langenfeld noch für damalige Verhältnisse weite und beschwerliche Wege auf sich nehmen, beispielsweise bis nach Bonn, Trier, Kaiserswerth, Bethel oder Gräfrath. Bevorzugt bei allgemeinmedizinischer Behandlung waren allerdings Hospitäler in Köln. 1890 kaufte Wilhelm Boddenberg, Pfarrer an St.Martin, das Haus des verstorbenen Vikars Martin Bürsgens, um dort das heutige St. Martinus−Krankenhaus einzurichten. Das Haus stellte er den "Franziskannerinnen von der ewigen Anbetung" zu Olpe zu Verfügung, die im Rheinland bekannt für ihre selbstlose Arbeit waren.

1893 trafen die ersten vier Nonnen ein, um als Krankenschwestern zu arbeiten. Die Leitung übernahm der Langenfelder Hausarzt Dr. Müller, der einige Erfahrungen in Lazaretts sammeln konnte. Eben diese Funktion fiel dem Hospital teilweise im Ersten Weltkrieg zu. 1933 erhielt es mit dem Chirurgen und Gynäkologen Dr. Eugen Löhe den ersten Leiter, der sich ausschließlich auf die Klinik konzentrierte und keine Praxis nebenher führte. 1963 begannen die Bauarbeiten zum heutigen Hauptgebäude. Heute werden die Patienten in den vier Fachabteilungen für Innere Medizin, Allgemein−, Unfall−und Handchirurgie, Gynäkologie und Anästhesie sowie den zwei Belegabteilungen Urologie und HNO versorgt. Derzeit muss das St. Martinus−Krankenhaus jedoch mit Budgetkürzungen, explodierenden Energiepreisen und höheren Löhnen kämpfen.

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