Langenfeld 1973: Hauptsitz für die Raiffeisenbank

Hilfe zur Selbsthilfe – dieser Gedanke steht hinter den Genossenschaftsbanken, die Mitte des 19. Jahrhunderts von Hermann Schulze−Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen unabhängig voneinander in Deutschland eingeführt wurden. Auf sie gehen die heutigen Volks− und Raiffeisenbanken zurück, die wie die Sparkassen örtlich oder regional gebunden sind.

Hilfe zur Selbsthilfe — dieser Gedanke steht hinter den Genossenschaftsbanken, die Mitte des 19. Jahrhunderts von Hermann Schulze−Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen unabhängig voneinander in Deutschland eingeführt wurden. Auf sie gehen die heutigen Volks− und Raiffeisenbanken zurück, die wie die Sparkassen örtlich oder regional gebunden sind.

1973 eröffnete die Raiffeisenbank Hilgen−Langenfeld−Leverkusen — heute Raiffeisenbank Rhein−Berg — ihren Hauptsitz in Reusrath an der Trompeterstraße. Friedrich Wilhelm Raiffeisen war ein wichtiger deutscher Sozialreformer, der in verschiedenen Städten das Bürgermeisteramt bekleidete. Er erkannte vor allem die Not der Bauern, die Missernten zu beklagen hatten und Wucherern ausgeliefert waren.1848 rief er als Bürgermeister in Flammersfeld den "Flammersfelder Hülfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirte" ins Leben. Dort konnten die Mitglieder ihr Geld sparen, aber bei Bedarf auch günstig leihen.

Der Verein war Prototyp für zahlreiche Genossenschaftsbanken hauptsächlich auf dem Lande. Menschen mit dem gleichen Anliegen schlossen sich zusammen und suchten gemeinsam nach Lösungen. So auch 1897 in Reusrath: 23 Männer gründeten unter der Führung von Pfarrer Valder von St. Barbara den "Reusrather Spar− und Darlehenskassenverein". Die Landwirte Johann Leyhausen und Lambert Nix waren im Vorstand und Hermann Zons führte die Geschäfte in seiner Wohnung an der Steinstraße. 1931 stellten die Mitglieder erstmals einen Finanzkaufmann ein und zogen 1935 in ihre erste Geschäftsstelle an der Opladener Straße. 1970 schloss der Verein sich mit der Spar− und Darlehenskasse Lützenkirchen zusammen und nannte sich in Raiffeisenbank Langenfeld um.

Nach der kommunalen Neugliederung 1975 änderte sich die Bezeichnung in Raiffeisenbank Langenfeld−Leverkusen, bis nach einem weiteren Zusammenschluss 1987 der Name Hilgen hinzu kam. Die letzte Fusion fand 2000 mit der Raiffeisenbank Monheim statt, wodurch Reusrath seine Funktion als Hauptsitz verlor. Seitdem firmiert das Kreditinstitut unter dem Namen Raiffeisenbank Rhein−Berg mit Sitz in Monheim.

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