Wassenberg Zwischen Klorollen und Wackel-Dackel

Wassenberg · Das Auto gehört zu Jürgen B. Hausmanns erklärten Lieblingsthemen. Der 48-Jährige und Willibert Pauels machten am Wochenende Station in der ausverkauften Birgelener Turnhalle und sorgten für ausgezeichnete Unterhaltung.

 Als Jürgen B. Hausmann, dessen Wurzeln im Aachener Karneval zu finden sind, die Höhepunkte seines Programms präsentierte, ging das Publikum in Birgelen begeistert mit. Viel Applaus gab es später auch für Willibert Pauels.

Als Jürgen B. Hausmann, dessen Wurzeln im Aachener Karneval zu finden sind, die Höhepunkte seines Programms präsentierte, ging das Publikum in Birgelen begeistert mit. Viel Applaus gab es später auch für Willibert Pauels.

Foto: Uwe Heldens

Auf Einladung des Trommlercorps Birgelen unterhielt Jürgen B. Hausmann, der eigentlich Jürgen Beckers heißt, sein Publikum. Der 48-jährige Gymnasiallehrer aus Alsdorf-Mariadorf, vielen als Kabarettist und Büttenredner seit Jahren bekannt, schilderte typische Friedhofsgespräche, wie sie auch am Gastspielort stattfinden könnten, und präsentierte Dialoge mit seinen (fiktiven) Nachbarn Edith und Josef — und den verzweifelten Versuch, mit den klimatischen Verhältnissen zurechtzukommen. Was gegen kalte Füße hilft: "Ich hab' die Schuhe gefüttert." Aber was essen Schuhe eigentlich, wenn man sie füttern will? Begleitet wurde der Alsdorfer von Musiker Harald Claßen, als er zu seinen mitreißenden Gesangseinlagen ansetzte, darunter "Regen fällt platschend ins Gesicht" und "Kriminal-Tango in der Sparkasse".

Das Publikum in der Turnhalle der Grundschule ging begeistert mit, als Jürgen B. Hausmann, dessen Wurzeln im Aachener Karneval zu finden sind, die Höhepunkte seiner abendfüllenden Programme präsentierte. Seine Stärke ist wohl seine genaue Beobachtungsgabe — der gelernte Pädagoge, der sich auch an seine Studienzeit in Bonn erinnerte, führt Figuren und Alltagssituationen vor, wie sie wohl jeder kennt und bereits erlebt hat.

Zu seinem Erfolgsrezept, das auch in Birgelen ankam, gehört es, die typisch rheinische Ausdrucksweise bewusst falsch wiederzugeben. Und da lässt sich "Der Auto steht in die Garage" sogar noch steigern: "Die Mama seine Auto steht in die Garage."

Kabarett contra Champions League: Viele hundert Zuschauer kamen, um Jürgen B. Hausmann auf der Bühne zu erleben - da waren Parkplätze in Birgelen schnell Mangelware. Er sagt von sich selber, dass er "das Leben so spielt, wie das Leben spielt". Dass er sich den "ganz normalen" Menschen in unserer Gegend widmet, immer gewürzt mit einer gehörigen Portion Zynismus.

Seit 1999 tourt er, der sonst Latein, Griechisch und Geschichte in Würselen unterrichtet, mit seinem Musiker Harald Claßen durch die Veranstaltungssäle der gesamten Euregio. Seine "Androhung", im kommenden Jahr in Birgelen einmal auszusetzen, nimmt sein Publikum nicht so einfach hin, so dass sich Jürgen B. Hausmann schließlich zu einem "Mal gucken"-Kompromiss hinreißen lässt. Ohne Zugabe lassen ihn seine Zuschauer nicht von der Bühne ziehen.

(cb)
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