Hückelhoven Zur Pfingstkirmes noch nie so hoch geflogen

Hückelhoven · Menschentrauben vor dem gigantischen "Gladiator" die neue Attraktion auf der Hückelhovener Kirmes. Mutige wagen eine Fahrt in den Gondeln. Die Bayern-Wippe kann trotz des Unfalls bei der Anreise fahren.

 Starke Nerven und ein stabiler Magen waren für den "Rundflug" mit dem Gkladiator über den Dächern von Hückelhoven nötig.

Starke Nerven und ein stabiler Magen waren für den "Rundflug" mit dem Gkladiator über den Dächern von Hückelhoven nötig.

Foto: Jürgen Laaser

Er ist noch auf dem Weg vom Parkplatz zur Kirmes, da steht für den dreizehnjährigen Julian schon etwas fest: "Da gehe ich auf keinen Fall drauf." Er meint die neue Attraktion auf der Hückelhovener Kirmes, ein gigantischer Riesenpropeller, der mit seinen 62 Metern Höhe schon aus der Ferne zu erkennen ist. Als kleine Punkte tauchen seine Gondeln über dem Rathaus auf, machen einen Überschlag und rasen mit einer enormen Geschwindigkeit zurück zum Boden.

Der Gladiator wurde im vergangenen Sommer fertig gestellt. In drei Wagen reist der 70 Tonnen schwere Koloss zu den großen Volksfesten in Deutschland und ist damit nach Angaben der Betreiber das höchste transportable Fahrgeschäft der Welt. Ein Publikumsmagnet ist er allemal. Menschentrauben versammeln sich vor ihm. Die meisten Besucher beschränken sich darauf, die wilde Höhenfahrt vom Boden aus zu beobachten. Nicht so Catalina, Bianca und Gerd Vossenkaul. Gerade haben sie ihre Fahrchips geholt und reihen sich nun fröhlich schwatzend in die Warteschlange ein. "Wir machen so was gerne", sagt Catalina (18) und nimmt Platz. Von Aufregung keine Spur. "Erst wenn die Bügel schließen, bekommt man ein komisches Bauchgefühl", gesteht ihre Schwester Bianca. Der Countdown läuft, und schon schießt der Arm des Gladiators mit der Gondel in die Luft. Die drei Höhenreisenden sind nach ihrer Fahrt auf dem Gladiator begeistert und hatten sogar Gelegenheit, die Aussicht zu bewundern.

Auch die anderen Fahrgeschäfte setzten auf Nervenkitzel. Überkopf geht die rasante Fahrt vauf dem neuen Hochfahrgeschäft "The Beast". Am Eingang können sich die Besucher entscheiden, ob sie die extreme 360-Grad-Loopingvariante oder doch die 120-Grad-Schaukelfahrt bevorzugen. Die "Big Spin" schüttelt ihre Gäste ordentlich durch. Zu einem echten Klassiker auf der Hückelhovener Kirmes ist die Bayern-Wippe geworden. Rundherum mal nach links und rechts gekippt, verspricht sie Jahr um Jahr eine echte Gaudi für Kinder und Erwachsene. Fast hätten die Gäste in diesem Jahr auf das Fahrerlebnis verzichten müssen. Denn eine Woche vor Kirmesbeginn wurde der Laster mit der Bayern-Wippe auf der A3 in einen Unfall verwickelt. Der Lkw-Fahrer versuchte, einem Van mit geplatztem Reifen auszuweichen und eine Kollision zu vermeiden. Dabei kippte der Lastzug mit der Bayern-Wippe um. Verletzt wurde niemand, und auch das Karussell selbst wurde nicht beschädigt. Dafür fehlte der Bayernwippe ihre Rückwand mit bunt aufgemalten Figuren und Beleuchtung. Auch der Umbau des Karussells zum Ein- und Aussteigen war leicht beschädigt. Provisorisch hilft ein Banner, das die Betreiber an zwei Fahnenmasten gespannt haben. Auf die Preise hat der Unfall jedoch keine Auswirkung, die Betreiber sind froh, dass sie trotz allem eröffnen konnten.

(ubg)
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