Erkelenz Wie umgehen mit plötzlichen akuten Verwirrtheitszuständen?

Erkelenz · Zu einer Tagung über Altersdelir lädt die Gangelter Katharina Kasper Fachklinik Menschen aus Medizin- und Pflegeberufen sowie Angehörige ein.

 Ein Delir kann alte Menschen quälen, ebenso ist es eine schmerzliche Erfahrung für Angehörige.

Ein Delir kann alte Menschen quälen, ebenso ist es eine schmerzliche Erfahrung für Angehörige.

Foto: IMAGO (ARCHIV)

Ein Patient im Krankenhaus zeigt sich verwirrt, desorientiert. Er weiß nicht, wo er sich befindet oder warum er im Krankenhaus ist, kann den Wochentag und das Datum (Monat, Jahr) nicht erinnern. Der akute Verwirrtheitszustand - auch Delir genannt - ist ein häufig auftretender Notfall vor allem des älteren Menschen, bei dem es zu einer akuten Funktionsstörung des Gehirns kommt. In Deutschland erkranken durchschnittlich eine Million Menschen an einem Delir.

Mit dem Thema, das auch immer mehr Altenheime und pflegende Angehörigen betrifft, befasst sich eine Tagung am Mittwoch, 10. Mai, ab 13 Uhr in der Fachklinik der Katharina Kasper ViaNobis GmbH in Gangelt, zu der neben Profis aus Medizin- und Pflegeberufen auch pflegende Angehörige willkommen sind. Denn Prävention, frühzeitige Erkennung und zielgerechte Behandlung des Delirs bei älteren Menschen gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Bei einem Altersdelir kommt es zu einer akuten, häufig fluktuierenden Funktionsstörung des Gehirns. Kognitive Störungen, Halluzinationen, Wahnvorstellungen, aber auch psychomotorische Symptome wie erhebliche Unruhe oder Zustände mit reduzierter Motorik treten auf. Besonders häufig tritt das Delir im Kontext einer Krankenhausbehandlung auf.

Die Ursachen sind jedoch vielfältig: Infektionen, Schmerzen, psychische und körperliche Belastungen zum Beispiel nach einer Operation können ebenso der Auslöser sein. Nicht zu vergessen sind aber auch Neben- oder Wechselwirkung bei der Einnahme verschiedener Medikamente. Fast vier von zehn über 70-Jährigen nehmen mindestens fünf Medikamente ein.

Diese spezielle Form der Altersverwirrtheit kann darüber hinaus eine Demenz zur Folge haben oder eine bereits bestehende beschleunigen. Die Folge ist eine erhöhte Morbidität, die oftmals einen stationären Krankenhausaufenthalt unumgänglich macht beziehungsweise mit einer dauerhaften Pflegebedürftigkeit einhergeht.

Mit der Fachtagung zum Thema Delirmanagement kommen Experten aus dem Bereich Medizin und Pflege zu Wort, die Erkenntnisse und Erfahrungen aus psychiatrisch-neurologischer Sicht, aus pharmakologischer Sicht und aus altersmedizinischer Sicht vermitteln. Es geht um die frühzeitige Erkennung, Vermeidung, Vorbeugung und Behandlung des Delir. Nicht zuletzt ist Ziel der Veranstaltung, Ärzten, Betreuungs- und Pflegepersonal und Angehörigen einen Einblick zu geben, wie ein bedarfsgerechter Umgang mit Betroffenen noch weiter verbessert werden kann.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Interessierte sollten sich bei Oliver Katterbach per E-Mail an o.katterbach@vianobis.de bis 28. April anmelden.

(RP)
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