Erkelenz/Kreis Heinsberg West-Bike-Route soll Fahrradtourismus stärken

Erkelenz · Mit der West-Bike-Route bringt der Kreis Heinsberg im nächsten Jahr ein neues Angebot auf den Markt, das Fahrradtouristen aus den Nachbarländern und von der Rheinschiene anziehen soll.

 Wie die Kombination aus Ladestation, Info-Tafel, Sitzbank und Fahrrad-Parkern aussehen könnte, hat die Heinsberger Kreisverwaltung in einer Fotomontage simuliert.

Wie die Kombination aus Ladestation, Info-Tafel, Sitzbank und Fahrrad-Parkern aussehen könnte, hat die Heinsberger Kreisverwaltung in einer Fotomontage simuliert.

Foto: Kreis Heinsberg

198 Kilometer wird die West-Bike-Route lang, die im kommenden Jahr im Kreis Heinsberg als neue touristische Attraktion aufgebaut werden soll. Über Details - wie den inzwischen festgelegten Routen-Titel, das Logo, den Streckenverlauf und Standorte der zehn Ladestationen - ist jetzt der Verkehrsausschuss des Kreises Heinsberg informiert worden.

Fahrradwege gibt es im Kreis Heinsberg viele. Ausgeschildert davon sind 550 Kilometer. Das dazu in den Jahren 2003 und 2004 aufgebaute Knotenpunktsystem bot der Region seinerzeit ein touristisches Alleinstellungsmerksmal, doch haben andere Landkreise inzwischen aufgeholt. Deshalb soll etwas Neues her, das die Fahrradfahrer wieder in die flache, aber abwechslungsreiche Landschaft zwischen Wegberg und Übach-Palenberg, dem westlichsten Punkt von Deutschland und dem Braunkohlentagebau bei Erkelenz lockt.

Zielgruppe der West-Bike-Route sollen Touristen aus dem benachbarten Ausland und den Ballungsräumen entlang des Rheins sein. Sie sollen die Strecke in mehreren Tagen abfahren können und bei Interesse durch ergänzende Touren individuell ausbauen können, erklärte Dr. Holger Borchardt vom Amt für Umwelt und Verkehrsplanung des Kreises Heinsberg. Zunächst war ein 100 Kilometer langer Streckenverlauf geplant gewesen, nun werden es 198 Kilometer, für die das bestehende Fahrradwegenetz genutzt und zusätzlich beschildert wird. "Durch die Verbindung der Rastpunkte in den zehn Kommunen im Kreisgebiet ergibt sich diese Streckenlänge", erklärte Borchardt. Bei dem vorhandenen Angebot an baulichen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten hätten es auch mehr Kilometer werden können, jedoch: "Der Versuch, alle Sehenswürdigkeiten einzubeziehen, würde eine klare Routenstruktur zerstören." Dafür sind sechs zusätzliche Tagestouren entwickelt worden, die von den Touristen wahlweise an den Streckenverlauf angegliedert werden können. Diese sind 60 bis 90 Kilometer lang und führen beispielsweise von Erkelenz zum Tagebau Garzweiler und nach Mönchengladbach, von Wassenberg durch den Nationalpark De Meinweg oder von Übach-Palenberg nach Heerlen und Landgraaf. Bei allen Kombinationsmöglichkeiten gilt laut Holger Borchardt: "Mehrere Touren sind ohne Quartierwechsel möglich, und nur wenige Strecken müssen doppelt befahren werden."

Rastplätze mit Ladestation für E-Bikes oder Pedelecs, abschließbaren Stauraum für Gebäck und Infotafeln zur West-Bike-Route wird es unter anderem in Hückelhoven auf dem Breteuilplatz, in Wassenberg am Roßtor, in Wegberg am Thomeshof und in Erkelenz am Bahnhof geben. Derzeit laufen die letzten Abstimmungsgespräche mit der Bezirksregierung Köln als Fördermittelgeberin. Ab dem Frühjahr sollen die Rastplätze eingerichtet und Schilder aufgehängt werden. "Für den Sommer 2017 streben wir dann eine ADFC-Zertifizierung an", erklärte Borchardt. Um Fahrradtouristen für eine Region zu werben, sei das sehr erstrebenswert.

(spe)
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