Kreis Heinsberg Weniger Kinder verletzt

Kreis Heinsberg · Warum Fußgänger und Fahrradfahrer in diesem Jahr verstärkt von der Polizei kontrolliert und auf falsches Verhalten hingewiesen werden sollen, ist gestern bei der Präsentation der Unfallzahlen für 2011 erklärt worden.

44 Unfallhäufungsstellen hatte es 2010 im Kreis Heinsberg gegeben, 2011 waren es noch 26. Acht neue oder alte, zwischenzeitlich jedoch nicht mehr auffällige Häufungsstellen wurden wieder in die Betrachtungen der Unfallkommission aufgenommen: wie in Erkelenz (L 19) und in Wegberg der Grenzlandring.

44 Unfallhäufungsstellen hatte es 2010 im Kreis Heinsberg gegeben, 2011 waren es noch 26. Acht neue oder alte, zwischenzeitlich jedoch nicht mehr auffällige Häufungsstellen wurden wieder in die Betrachtungen der Unfallkommission aufgenommen: wie in Erkelenz (L 19) und in Wegberg der Grenzlandring.

Foto: Jürgen Laaser

Verkehrsunfälle, an denen Kinder beteiligt waren, hat es im vorigen Jahr weniger als 2010 gegeben. Ähnliches sagt die Statistik, die von der Kreispolizei gestern veröffentlicht wurde, über Jugendliche und Menschen über 65 Jahren aus. Dafür haben sich wieder mehr junge Erwachsene schwer verletzt: Im Jahr 2010 waren es 39, im vergangenen Jahr 56. Aufgeteilt auf die Fortbewegungsarten ist der Polizei aufgefallen, dass sich im Vorjahr auch mehr Fußgänger schwer und mehr Radfahrer leicht oder schwer verletzten. Diese Trends wurden auch landesweit verzeichnet. "Hier werden wir reagieren", sagte Franz-Josef Bongard, Leiter der Direktion Verkehr in Heinsberg. Angekündigt werden vermehrte Kontrollen von Fußgängern und Fahrradfahrern. Die Hauptursache für Unfälle war nach wie vor jedoch die nicht angepasste Geschwindigkeit.

6573 Unfälle in 2011

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Kreis Heinsberg seit Jahren relativ konstant. 2011 wurden 6573 Unfälle verzeichnet. Deshalb ist es für die Polizei wichtig zu sehen, wo sich im Detail etwas verändert hat, wo ihre Präventionsarbeit gefruchtet hat oder wo sie, wie bei den Fußgängern, verstärkt werden muss. So wurde registriert, dass es die höchste Anzahl von verunglückten Personen zwischen 18 und 24 Jahre im vergangenen Jahrzehnt gegeben hat, obwohl es 2011 Aktionen wie "Wir sind es leid" oder den "Crash Kurs" mit rund 1000 jungen Fahrern im Kreis Heinsberg gegeben hat. Dazu sagte Bongard: "Hätten wir diese Arbeit nicht getan, wären die Zahlen vielleicht noch schlechter." Außerdem müsse die Verhaltensänderung erst in den Köpfen ankommen, was Zeit benötige. "In dieser Gruppe spielen Selbstüberschätzung, Gruppenverhalten und mangelnde Fahrkompetenz eine Rolle. Die Präventionsarbeit bleibt in dieser Gruppe ein Feld, auf dem wir dauerhaft tätig sein müssen", ergänzte Karl-Heinz Opdensteinen, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz.

Als "ganz wichtiges Betätigungsfeld für die Zukunft" bezeichneten Opdensteinen und Bongard den Kontakt zu Fußgängern und Radfahrern. 29 Fußgänger wurden im Vorjahr schwer verletzt. Das ist die höchste Zahl der zurückliegenden zehn Jahre. Laut Statistik hatte ein Drittel von ihnen den Unfall selbst ausgelöst. "Oft sind Unachtsamkeit oder unterschätzte Geschwindigkeiten der Auslöser", erklärte Bongard. Ein Fußgänger wurde zudem tödlich und 64 wurden leicht verletzt.

Radfahrer besser schützen

Auch bei den Radfahrern wurde bei den Schwerverletzten (49) die höchste Zahl der vergangenen zehn Jahren erreicht. Hier berichtet die Polizei, dass "sogar 58 Prozent die Ursache für den Unfall selbst gesetzt" hätten. "Wir müssen die Radfahrer zu ihrem eigenen Schutz stärker in den Blick nehmen", betonte Bongard. Frage des Tages

(RP/rl)
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