Wegberg Wehmut und Tränen vor dem Abschied

Wegberg · Letztes Schulfest in Klinkum: Die Freude an den schönen Aktionen wurde durch die bevorstehende Schulschließung gedämpft.

 Aus Kindergesichtern werden fantasievolle Tiere – Schminken war eine der Attraktionen beim Klinkumer Schulfest. Doch nicht bei allen Kindern herrschten Freude und Unbeschwertheit vor.

Aus Kindergesichtern werden fantasievolle Tiere – Schminken war eine der Attraktionen beim Klinkumer Schulfest. Doch nicht bei allen Kindern herrschten Freude und Unbeschwertheit vor.

Foto: Jürgen Laaser

Bei den Proben des Schulchores für das letzte Schulfest hatten die 30 Kinder unter anderem das Lied "Alte Schule, altes Haus" mit Bezug auf ihre geliebte Grundschule einstudiert. Ein Mädchen berührten der Text und die bevorstehende Schließung so sehr, dass sie das Singen abbrechen musste. Auch auf dem Schulfest war sie nicht dabei, da sie die Sache so mitnahm.

Es war eine von vielen überwiegend traurigen bis wehmütigen Reaktionen, die vor allem die Kinder auf dem letzten Schulfest zeigten. Auf den ersten Blick mit Hüpfburg, Spielen, Verlosung, Clown-Animation, Kinderschminken durch den Kindergarten und Auftritt des Schulchores ein unbeschwertes Fest, schwangen doch viele weniger positive Gefühle mit. Zwar hatten sich die Eltern im Laufe des vergangenen Schuljahrs mit deutlicher Mehrheit für einen um ein Jahr früheren Wechsel der verbleibenden zwei Klassen ausgesprochen. Der Abschied fiel trotzdem allen schwer. Die Entscheidung der Eltern sei ein sehr demokratischer Prozess gewesen, erzählte Schulpflegschafts-Vorsitzende Sabine Ambs, die dieses Amt seit dem Jahr 2011 innehat. "Aufgrund der rechtlichen Grundlage hatten wir die Befürchtung, Vertretungen nicht mehr umsetzen zu können und Lehrer allein mit zwei Klassen im Gebäude zu haben."

Ihre Erkenntnis nach vielen Diskussionen über die 2011 von der Stadt beschlossene Schließung und den bevorstehenden Wechsel sei, dass die Eltern vor allem Sicherheit und Beständigkeit für ihre Kinder möchten, die mit der jetzigen Lösung bestmöglich gegeben sei.

"Der Abschied fällt aber allen nicht leicht." Mit Blick in die Zukunft gehe es nun vor allem um die Schulweg-Sicherung, sagte Ambs. So sei auf Wunsch der Eltern eine Verkehrsberuhigung vor der Bushaltestelle im Ortseingangsbereich in Richtung Arsbeck eingerichtet worden.

Den Autofahrern müsse zudem bewusster werden, dass viele Schulkinder in Klinkum unterwegs sind. Drei Tage lang hätten die Kinder in Wegberg Kennenlern-Unterricht erhalten, unter anderem ihr Sohn, bei dem sich am dritten Tag bereits viel Normalität eingestellt habe, sagte Ambs. Fabian (jetzige 3. Klasse) sah dem Wechsel mit gemischten Gefühlen entgegen. "Es ist komisch, in eine andere Schule zu gehen, wenn man schon vorher hier in der Schule war", sagte er, freute sich aber, Kinder aus dem Wegberger Kindergarten wiederzutreffen. "Schade, nicht mehr mit dem Fahrrad zur Schule fahren zu können", meinte Anna (3. Klasse), und Pia (3. Klasse) war "ein bisschen aufgeregt", da sie nicht genau wusste, was auf sie zukommt.

Kommissarischer Schulleiter Rudolf Neumann versprach, sich weiter um die beiden Klinkumer Klassen zu kümmern. "Das nächste Ziel ist, die Busfahrt und den Übergang zu organisieren und die Kinder in das für sie größere Schulsystem zu integrieren." In den ersten Ferienwochen werde der Bauhof das nötige Mobiliar von Klinkum nach Wegberg transportieren.

(cole)
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