Worte zur Woche Zerstörungswut an Wegekreuzen

Kreis Heinsberg/Wegberg · In Wegberg sorgt derzeit der Vandalismus an Wegekreuzen für Aufruhr und der Kreis Heinsberg setzt sich mit dem drohendem Ärztemangel auseinander.

 Andreas Speen

Andreas Speen

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Man muss gar nicht religiös sein, um sich unglaublich darüber zu ärgern, dass in Wegberg inzwischen mehrfach Jesusfiguren an Wegekreuzen zerstört worden sind. Keine 24 Stunden hing die zum vierten Mal erneuerte Jesusfigur am Forster Kreuz, da war sie schon wieder abgeschlagen worden und schwamm im Ophover Mühlenweiher. Niemand darf zerstören, was anderen gehört, erst recht nicht das, was anderen Menschen wichtig ist. Dass die Wegberger Kirche St. Peter und Paul erneut mit Farbe beschmiert worden ist, gehört ebenfalls dazu. Dass dort das Videoüberwachungssystem erneuert wird, ist der richtige Schritt.

Noch gibt es im Kreis Heinsberg keine Notlage, aber es zeichnet sich ab, dass ein Ärztemangel droht. Damit beschäftigte sich in dieser Woche der Kreisausschuss für Gesundheit und Soziales. Konzepte sollen baldmöglichst entwickelt werden, um eine Notlage, wie sie in anderen ländlichen Regionen bereits eingetreten ist, für die Region zwischen Wegberg und Übach-Palenberg abzuwenden. Vor allem wird es darum gehen, für den Kreis Heinsberg zu werben, dass es lohnt, sich hier niederzulassen – als Hausarzt wie auch Privatperson. Wie wichtig es ist, diese längerfristige Aufgabe jetzt zu forcieren, zeigen Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung. Im Bezirk Nordrhein sind die Hausärzte durchschnittlich 55,2 Jahre alt, in Erkelenz aber 57,1 Jahre, in Hückelhoven 57,5 Jahre und in Übach-Palenberg sogar 58,6 Jahre. Das Werben um Nachwuchs muss folglich jetzt beginnen. Dies als Kreis Heinsberg in konzertierter Form zu tun, ist dabei der richtige Ansatz, um einen Wettbewerb unter den Kommunen zu vermeiden – stattdessen gilt es, die jeweils akuten Bedarfe in den Blick zu nehmen.

(spe)
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