Der Heimatverein und die SPD-Ratsfraktion hatten vorgeschlagen, durch solche Steine auch in ihrer Stadt zu erinnern und zu mahnen. Alle Fraktionen stimmten dem zu und beteiligten sich, indem sie einen oder mehrere der zehn Steine stifteten. Privatpersonen, die Betty-Reis-Gesamtschule und der Heimatverein taten dasselbe.

"Bevor die Deportation begann, hatte es 27 jüdische Mitbürger in unserer Stadt gegeben", erklärte Sepp Becker vom Heimatverein. Da seien die ersten zehn Steine nur ein Anfang: "Wir recherchieren derzeit für eine Fortsetzung der Aktion, bei der für die weiteren Familien Stolpersteine verlegt werden sollen."

Auch Bürgermeister Manfred Winkens sagte: "Wir wollen in Wassenberg aller gedenken." An drei Stellen wurden gestern Stolpersteine verlegt: vor zwei Häusern am Roßtorplatz sowie an der Brühlstraße. An die Wassenberger Geschichte erinnerte Dr. Wolfgang Feix gestern noch in einer weiteren Weise. Er übergab an Sepp Becker und den Heimatverein eine Akte aus dem Staatsarchiv in Düsseldorf, die die Enteignungspraxis zur Zeit des Nationalsozialismus darlegt.