Wegberg Vereine wollen am Dienstag demonstrieren

Wegberg · Mit Spannung wird von vielen Vereinsvertretern die Ratssitzung am Dienstag ab 18.30 Uhr erwartet. Darin sollen die neuen Richtlinien zur Vereinsförderung und der umstrittene Energiekostenbeitrag beschlossen werden. Mitglieder aus mehreren Vereinen wollen vor der Sitzung auf dem Rathausplatz demonstrieren. Sie sind mit den geplanten Neuerungen nicht einverstanden.

 Günter Stroinski vom FC Wegberg-Beeck.

Günter Stroinski vom FC Wegberg-Beeck.

Foto: JÜRGEN Laaser (Archiv)

Unter den Demonstranten wird auch Günter Stroinski zu finden sein. Der Unternehmer und Vorsitzende des FC Wegberg-Beeck ist gegen die geplante Novellierung der Vereinsförderung und den Energiekostenbeitrag. "Ich will endlich wissen, wie es nach dem 30. Juni 2014 weitergehen soll. Der FC Wegberg-Beeck wird seit Monaten von Politik und Verwaltung hingehalten", sagt er mit Blick auf den auslaufenden Sportstättenübergabevertrag. 28 000 Euro hat die Stadt bisher jährlich an den FC Wegberg-Beeck überwiesen. Im Gegenzug hat der Verein auf eigene Rechnung die städtische Sportanlage unterhalb des vereinseigenen Waldstadions unterhalten, Reparaturen vorgenommen, Energiekosten beglichen und notwendige Rückstellungen gebildet. Kostenpunkt nach Angaben des Vereins: mehr als 125 000 Euro pro Jahr. Was Stroinski besonders quält, ist die Ungewissheit: "Bisher hat mir niemand eine Antwort geben können auf die Frage, was geschieht, wenn der FC Wegberg-Beeck mit Ablauf des Sportstättenübergabevertrags zum 30. Juni 2014 seine Stromzähler abmeldet." Außerdem fragt sich Stroinski, wer dann die Sportanlage pflegt. Der Bauhof sei dazu weder personell noch materiell ausreichend ausgestattet.

Der Mäzen des FC Wegberg-Beeck weist darauf hin, dass sein Verein der größte Werbeträger der Stadt sei und bundesweit für positive Schlagzeilen sorge. "Mit dem damaligen Aufstieg in die Oberliga haben wir 1996 unseren Vereinsnamen von SC Beeck in FC Wegberg-Beeck geändert — auch im Interesse der Stadt Wegberg." Derzeit gebe es Bestrebungen, dies wieder rückgängig zu machen — aus Verärgerung über die geplanten Neuerungen. Nachbarstädte würden ihre Vereine stärker unterstützen: "In Mönchengladbach gibt es trotz Haushaltssicherung keinen Sportverein, der Energie- oder Sportplatzpflegekosten zahlen muss", sagt Stroinski. Er vertritt die Meinung, dass sich in Wegberg die Pflege oder die Zuschüsse für die Unterhaltung von Sportplätzen bereits auf einem Minimum bewegen. Angesichts der schwierigen Haushaltslage der Stadt — die CDU hat erst vor wenigen Tagen eine Haushaltssperre wegen des 2,7-Millionen-Defizits bei den Gewerbesteuereinnahmen beantragt — ist seine Sorge groß, dass Vereine bald ganz leer ausgehen.

Obwohl der FC Wegberg-Beeck die Voraussetzung, dass Dreiviertel der Mitglieder in Wegberg wohnen müssen, nicht erfüllt, hat der Verein einen Zuschuss beantragt — aus strategischen Gründen. Denn sollte der Rat wie erwartet die Neuerungen beschließen, will Stroinski den Widerspruch der Stadt und die Begründung rechtlich prüfen lassen.

(RP)
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