Wegberg US-Auszeichnung für Oberst a.D. aus Wegberg

Wegberg · Bernd Bauer nahm von den US-Streitkräften in Wiesbaden eine hohe Auszeichnung entgegen. Er erhielt die "Meritorious Service Medal".

 Bernd Bauer (r.) aus Wegberg nahm in Wiesbaden-Erbenheim die Auszeichnung von US-General Bruce Crawford (l.) entgegen.

Bernd Bauer (r.) aus Wegberg nahm in Wiesbaden-Erbenheim die Auszeichnung von US-General Bruce Crawford (l.) entgegen.

Foto: Dee Crawford

Bis eine halbe Stunde vor Beginn des Neujahrsempfangs der in Wiesbaden stationierten US-Streitkräfte wusste Oberst a.D. Bernd Bauer nicht, welch große Ehre ihm an diesem Tag zuteil werden sollte.

"Drei Tage vor der Auszeichnung hatten mich Verantwortliche gebeten, auf jeden Fall bei der Veranstaltung anwesend zu sein", beschrieb Bernd Bauer die außergewöhnlichen Ereignisse. Erst kurz vor dem Festakt habe er erfahren, dass er die "Meritorious Service Medal" erhält: die zweithöchste Auszeichnung, die überhaupt an Nicht-Amerikaner vergeben wird.

Bernd Bauer, der seit 15 Jahren mit seiner Familie in Bissen bei Wegberg wohnt, ging im Mai vergangenen Jahres in Ruhestand. Die letzten drei Jahre seines Dienstes bei der Bundeswehr hatte er als Kommandeur des Landeskommandos Hessen in Wiesbaden absolviert. Für seine herausragenden Verdienste in der binationalen Zusammenarbeit mit den dort stationierten 16 000 US-Amerikanern sollte er geehrt werden. "Die Amerikaner legen bei Verleihung des Ordens einen ungeheuer strengen Maßstab an", erzählte der 61-Jährige mit Stolz, "zu Beginn wurde er nur an Amerikaner und seit ein paar Jahren erst an besonders verdiente Militärs befreundeter Nationen verliehen."

Ein Dreiviertel Jahr sei der Antrag im Pentagon geprüft und dann genehmigt worden. Entsprechend wählten die Amerikaner einen aufwendig gestalteten Rahmen für die Übergabe: Zum Neujahrsempfang in der Kaserne am Flugplatz in Wiesbaden-Erbenheim kamen 350 geladene Gäste, darunter Vertreter des Innenministeriums. General Bruce Crawford zeichnete den pensionierten Oberst persönlich aus. Dieser war der Einzige, der an diesem Tag geehrt wurde. Vor allem für seine vielfältige Unterstützung, die er den US-Streitkräften in mehreren Notsituationen gewährte, bedankten sie sich.

"Beim Absturz des 'Black Hawk' US-Hubschraubers in Südhessen, bei dem es drei Tote gab, habe ich im Jahr 2010 mit 40 Soldaten für vier Wochen einen militärischen Sicherheitsbereich aufrechterhalten", erinnerte sich Bauer, "ebenso haben wir ein Jahr später die Absturzstelle eines zweimotorigen Flugzeuges — bei diesem Unfall gab es Verletzte — abgesichert." Aktiv wurden Bauer und seine Leute auch beim Anschlag auf zwei US-Soldaten auf dem Frankfurter Flughafen im Jahr 2010, bei dem diese erschossen wurden. Er habe damals die Verbindung zur Bundespolizei hergestellt. "Mir liegt die deutsch-amerikanische Freundschaft sehr am Herzen, dies ist wohl auch so angekommen", sagte Braun.

Froh sei er, dass er seiner Hauptaufgabe als Kommandeur des Landeskommando Hessen nie nachkommen musste. So habe er die Landesregierung nicht bei einer (Natur-) Katastrophe und Großschadensereignissen beraten und unterstützen müssen, da keine eintrafen.

(cole)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort