Kreis Heinsberg Trickmuster "Wasserwerker"

Kreis Heinsberg · Polizei: Erneut vier Fälle, bei denen angebliche Wasserwerksmitarbeiter Senioren bestehlen.

 Vor allem ältere Menschen sind oft "Opfer" von Trickbetrügern. Unbekannten sollte nicht geöffnet werden, rät die Polizei.

Vor allem ältere Menschen sind oft "Opfer" von Trickbetrügern. Unbekannten sollte nicht geöffnet werden, rät die Polizei.

Foto: Shutterstock/EdBockStock (Archiv)

Die Trickdiebe setzen auf das immer gleiche Schema und haben Erfolg damit. Als angebliche Mitarbeiter des Wasserwerks konnten sich am Dienstag wieder einmal unbekannte Täter Zutritt in die Wohnungen älterer Menschen verschaffen und sie bestehlen.

Gleich von vier neuen Fällen am Dienstag berichtete gestern die Polizei. In Hückelhoven klingelte ein junger Mann um 11 Uhr an der Tür eines Hauses an Hilfarther Straße. Die 91-jährige Bewohnerin öffnete und der Mann gab vor, dass er vom Wasserwerk sei und das Wasser bei ihr im Haus abgestellt werden müsse. Die Seniorin wollte den Mann zunächst nicht ins Haus lassen, gab dann aber der Hartnäckigkeit des Unbekannten nach. In der Wohnung öffnete der angebliche Wasserwerker verschiedene Hähne, um den Wasserfluss zu prüfen. Da das Essen auf dem Herd stand, musste die Frau kurz in die Küche. Diesen unbeobachteten Moment nutzte der Täter aus, stahl den Schmuck der Hückelhovenerin aus dem Schlafzimmer und verließ unbemerkt das Haus. Der dunkel gekleidete Mann war etwa 20 bis 30 Jahre alt und etwa 175 bis 180 cm groß.

Gegen 11.15 Uhr sprach ein bisher unbekannter Mann eine 82-jährige Frau vor ihrem Haus an der Wassenberger Straße in Heinsberg an. Er schilderte einen Wasserrohrbruch in der Nachbarschaft, zur Kontrolle müsse er auch in die Wohnung der Heinsbergerin. Die Seniorin schöpfte keinen Verdacht und ließ den Mann ein. Dieser lenkte die Frau geschickt ab und durchsuchte verschiedene Räume. Auf Drängen der Frau verließ er schließlich das Haus. Kurz darauf stellte die 82-Jährige fest, dass die Tür zu ihrem Schlafzimmer aufgebrochen war. Sie rief die Polizei und die Beamten nahmen eine Anzeige auf. Nach ersten Erkenntnissen wurde aber nichts entwendet. Nach Angaben der Frau war der Täter etwa 35 bis 45 Jahre alt, ungefähr 1,80 Meter groß und kräftig. Er hatte einen Drei-Tage-Bart und war mit dunklen Hose und Jacke bekleidet. In der Hand trug er ein DIN A5 Mäppchen.

Mit einem ebenfalls vorgegaukelten Wasserrohrbruch verschaffte sich ein unbekannter Mann gegen 12.05 Uhr Zutritt zu einer Wohnung in einem Haus an der Straße Am Heidehof in Wassenberg. Es wurden wieder verschiedene Räume betreten und schließlich die 72-jährige Bewohnerin in den Keller geschickt, um die Wasseruhr abzulesen. Diese Zeit nutzte der Täter aus, um die Wohnung zu durchsuchen und das Haus unbemerkt zu verlassen. Nach einer ersten Durchsicht fehlte nichts. In diesem Fall beschrieb das Opfer den Täter als 25 bis 30 Jahre alt, schlank und mit einer Strickmütze sowie einer schwarzen Jacke bekleidet.

Damit immer noch nicht genug: Ein weiterer Vorfall ereignete sich gegen 12.30 Uhr in Tüschenbroich. Unter dem Vorwand, das Wasser abstellen zu müssen, konnte der Täter die Wohnung einer 70-jährigen Frau an der Straße In Tüschenbroich betreten. Auch hier wurden die Räume in einem günstigen Augenblick durchsucht und Schmuck gestohlen. Der Täter war etwa 30 Jahre alt, ungefähr 1,70 Meter groß. Er trug er eine dunkle Strickmütze.

Es werden Zeugen gesucht, die Beobachtungen gemacht haben. Hinweise ans Kriminalkommissariat der Polizei in Hückelhoven, Telefon 02452 9200.

Um nicht Opfer einer solchen Straftat zu werden, rät Polizeisprecher Karl-Heinz Frenken: "Öffnen Sie die Wohnungstür nicht, wenn Unbekannte geklingelt haben. Fordern Sie von Personen, die angeben, von einer Behörde zu sein, den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig. Wenn Zweifel bestehen, fragen Sie bei der Behörde nach. Lassen Sie nur Handwerker ein, die Sie bestellt haben oder vom Vermieter angekündigt wurden. Ziehen Sie bei unbekannten Besuchern Angehörige oder Nachbarn hinzu oder bestellen Sie die Person zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Wehren Sie sich gegen zudringliche Menschen energisch und wenden Sie sich an die Polizei, wenn Sie befürchten, Opfer einer Straftat zu werden über den Notruf: 110."

(RP)
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