Wegberg Theatergeschichte geprägt

Wegberg · Hubert Kaisers erhält den Ehrenamtspreis der Stadt Wegberg. Engagiert hat er sich vor allem im Theaterverein Schwalmbühne Harbeck. Über 33 Jahre führte er den Verein. Heute ist er dessen Ehrenvorsitzender.

 Hubert Kaisers mit einer seiner Auszeichnungen: Dieses Präsent erhielt er, als er 25 Jahre Vorsitzender der Schwalmbühne war.

Hubert Kaisers mit einer seiner Auszeichnungen: Dieses Präsent erhielt er, als er 25 Jahre Vorsitzender der Schwalmbühne war.

Foto: Passage

Viele Menschen hat er zum Weinen gebracht. Und er ist sogar etwas stolz darauf, die Tränen, die ordentlich flossen, zu sehen. Denn dann wusste Hubert Kaisers, dass er seine Sache gut gemacht hat. Mehr als ein halbes Jahrhundert gehört er dem Theaterverein Schwalmbühne Harbeck an, 33 Jahre lang war er der Vorsitzende. Sein ehrenamtliches Engagement bringt nun den Ehrenamtspreis der Stadt Wegberg ein.

Regisseur und Schauspieler

Damals, so erinnert er sich, habe der Verein eher ernste Stücke gespielt, die eben die Menschen rührten. Eigentlich hat Kaisers früher die Regie geführt, daneben stand er als Schauspieler auf der Bühne. "Meine Rollen waren sehr unterschiedlich", sagt er. Die humoristische scheint ihm aber mehr gelegen zu haben, war er doch zusammen mit seiner Schwester ein gefragtes Büttenass im Karneval.

Die Schwalmbühne zog Kaisers' Familie in den Bann. Und so kam der 74-Jährige als junger Mann in den Verein, das war 1955. Nur sechs Jahre später wurde er in den Vorstand gewählt. 1963 übernahm er das Amt des Vorsitzenden, 1971 kam die Regiearbeit hinzu. Erst 2004 folgte Karlheinz Bonitz als Vorsitzender. Viele Höhen und Tiefen hat Kaisers, Vater von vier Töchtern und Opa von acht Enkelkindern, mit der Schwalmbühne erlebt.

"Besonders schlimm war, als unser Proben- und Spielort, der ,Rote Hahn' in Harbeck, abbrannte", erinnert sich der heutige Ehrenvorsitzende. Dagegen ist einer der Höhepunkt die Tatsache, dass er nach seinem Eintritt in den Verein noch eine ganze Reihe Gründungsmitglieder erleben und mit ihnen zusammenarbeiten durfte. Das hat ihn in seiner Theaterarbeit geprägt.

Mitte der 1970er Jahre sorgte Kaisers wieder für den Spielbetrieb. Sieben Jahre lang fanden keine Aufführungen statt, ehe er 1975 drei Einakter spielen ließ, "um zu sehen, wer sich als Schauspieler überhaupt eignet". Mit diesem Weg lag Kaisers goldrichtig, denn 1976 folgte das erste große Stück nach der langen Spielpause. Neben dem Theaterspiel organisierte die Schwalmbühne früher auch karnevalistische Veranstaltungen und die Harbecker Kirmes.

Forum als neue Spielstätte

Gespielt haben die Schauspieler nicht nur im Roten Hahn, sondern auch in der Burg Wegberg und später in Niederkrüchten. Heute ist die Schwalmbühne im Forum neben der Burg zu Hause. Ansonsten ist der Keller des Begegnungszentrums die liebgewonnene Heimat der Schauspieler. Kaisers geht immer noch gern hin, wenn er etwa Regisseurin Gabi Braun bei den Proben mal vertritt oder sich mit der Seniorenrunde trifft, die dienstags mit anpackt und viele verschiedene Dinge für den Theaterverein erledigt.

Sonst hat er sich weitgehend aus seiner ehrenamtlichen Arbeit zurückgezogen. "Ich nehme mir viel Zeit für unsere Enkel, dazu lese ich ausgiebig die Zeitung oder sehe gern Sportsendungen", sagt er. Mit viel Begeisterung pflegt er den heimischen Garten und ist stolz auf seine Tomatenpflanzen.

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