Wegberg Textil-Diskont KiK zieht an die Fußbachstraße
Wegberg · Auf dem ehemaligen Molkereigelände an der Fußbachstraße wird wieder gebaut. Im Oktober eröffnet neben dem Penny-Markt auf rund 700 Quadratmetern der Textildiskont KiK. Das teilte der zuständige Architekt Norbert Lennartz aus Mönchengladbach auf Anfrage mit. Im Sinne der Stadt ist dies nicht.
Auch im vorderen Parkplatzbereich rollen die Baumaschinen. Laut Lennartz ziehen dort eine Metzgerei (Esser) und eine Bäckerei (Oebels) ein. Auch mit einem Optiker stünde Investor Volker Althoff, der das ehemalige Molkereigelände von der Raiffeisenwarengenossenschaft gekauft hatte, kurz vor Vertragsabschluss. In das leerstehende Geschäft neben dem Heimtierbedarf "Fressnapf" werde ein Frisörsalon eingerichtet.
Mit den neuen Geschäften etabliert sich neben den Einkaufszentren Am Bahnhof (u.a. Aldi, Lidl, dm, Takko, Edeka, Deichmann), Große Riet (Hit-Markt, Hagebaumarkt, Tankstelle) und den Geschäften an der Beecker Straße das nächste Einkaufszentrum abseits der Innenstadt — eine Entwicklung, die der Stadt und vielen Einzelhändlern ein Dorn im Auge ist.
Denn Fußgängerzone und Bahnhofstraße haben mit Strukturproblemen zu kämpfen, auch wenn die Zahl der Leerstände zuletzt rückläufig war. Das Kölner Stadtplanungsbüro Jansen, das den Entwurf eines Einzelhandelskonzepts vorgelegt hatte, rät dringend, dass sich im Interesse einer attraktiveren Innenstadt nicht noch mehr Geschäfte an der Fußbachstraße niederlassen sollten.
Architekt Lennartz, der Märkte für Discounter in ganz Europa baut, kennt das Problem ausblutender Innenstädte. Diese Entwicklung sei ein Gesetz des Marktes, meint er. Er glaubt dennoch, dass die Innenstädte auf lange Sicht attraktiv bleiben können — wenn die Infrastruktur stimmt. "Hauptsache, die Leute können mit ihrem Auto bis vors Geschäft fahren", sagt er. Die Parkplatzsituation sei das größte Problem der Innenstädte. "Wer will denn schon einen schweren Sack mit Hundefutter quer durch die Fußgängerzone schleppen?", sagt er. Von autofreien Fußgängerzonen hält Lennartz deshalb überhaupt nichts.
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