Kreis Heinsberg Tempokontrollen zeigen Wirkung

Kreis Heinsberg · Erfreuliche Zahlen präsentierte die Kreispolizeibehörde mit der Unfallstatistik 2013. Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Kreis Heinsberg auf einem historisch niedrigen Stand. Die Polizei führt das vor allem auf die Tempokontrollen zurück.

Die Unfallstatistik 2013 für den Kreis Heinsberg
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Die Unfallstatistik 2013 für den Kreis Heinsberg

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Foto: Uwe Heldens

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten im Kreis Heinsberg ist im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr um 74 auf 852 gesunken — eine zuvor nie erreichte Zahl im westlichsten Kreis Deutschlands. "Offensichtlich ist es gelungen, das Thema ,Verkehrsunfälle im Kreis Heinsberg' in das Bewusstsein der Bürger zu bringen. Daran müssen wir weiter arbeiten", sagte Michael Okuhn. Der Polizeihauptkommissar von der Direktion Verkehr präsentierte die Zahlen für das Jahr 2013 mit seinen Kollegen Günter Reischert und Karl-Heinz Frenken in Heinsberg.

Die Bilanz spricht eine deutliche Sprache. Fast alle statistischen Grunddaten haben sich positiv entwickelt. Sowohl die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle (6546/minus 160 gegenüber 2012) als auch die der Unfälle mit Verletzten (852/minus 86) sind rückläufig. Eine Entwicklung, welche die Unfallexperten zufrieden stimmt: "Dieser deutliche Rückgang wird auch auf die Strategie der Polizei Heinsberg zurückgeführt, mehr Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen und zugleich offen darüber zu berichten", sagte Michael Okuhn.

Chronik der Unfälle 2013 in Erkelenz
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Chronik der Unfälle 2013 in Erkelenz

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Foto: Uwe Heldens

Im Jahr 2013 starben zehn Menschen bei Verkehrsunfällen im Kreis Heinsberg. Das sind sechs weniger als im Jahr davor. Drei von ihnen kamen laut Statistik der Polizei durch Rasen ums Leben, im Vorjahr waren es noch 10. Unfallursache Nummer eins bleibt zu hohes Tempo, gefolgt von Abbiegefehlern, Vorfahrtsmissachtung und zu geringer Abstand. Die Polizei kündigt deshalb an, die Geschwindigkeitskontrollen konsequent fortzusetzen. "Das heißt auch: konsequente Verfolgung von Verkehrsverstößen, besonders der häufigsten Hauptunfallursachen. Dabei wird Wert auf offene Kontrollen gelegt.

Der Verkehrsteilnehmer soll die Präsenz der Polizei wahrnehmen und über Gefahren aufgeklärt werden", sagte Michael Okuhn. Die deutlich gestiegene Zahl von so genannten repressiven polizeilichen Maßnahmen zur Unfallbekämpfung — dahinter verbergen sich Verwarnungs- und Bußgelder sowie Strafanzeigen — zeigen Wirkung: Weist die Statistik der Polizei für das Jahr 2012 noch 25 398 repressive polizeiliche Maßnahmen aus, waren es 2013 insgesamt 35 792 — bei zugleich sinkender Zahl der Verkehrsunfälle.

Den Vorwurf, der Staat bereichere sich auf Kosten der Autofahrer, weist Okuhn entschieden zurück. "Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel." Der Polizeihauptkommissar und seine Kollegen kennen das Leid, das bei Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten oder Toten über die Angehörigen hereinbricht. "An jedem Verkehrsunfall hängen 100 weitere Menschen, die vom Schicksal mit erfasst werden."

Um Verkehrsteilnehmer für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren, werde die Kreispolizeibehörde an erfolgreichen Aktionen wie dem Projekt Crash Kurs NRW, weiße Kreuze an den Unfallstellen, das Seniorenkonzept "Mobil im Alter?! — Aber sicher!" sowie der Grundlagenvorbeugung in Kindergärten und Schulen festhalten. Okuhn lobte außerdem die erfolgreiche Zusammenarbeit von Vertretern von Kreis, Kommunen und Land mit der Polizei in der Unfallkommission des Kreises Heinsberg. "27 Unfallhäufungsstellen wurden im Jahr 2013 mit Änderungs- und Verbesserungsmöglichkeiten erörtert", berichtete er. Okuhn kündigte außerdem an, dass sich der Kreis Heinsberg im Frühjahr und im Herbst wieder an den 24-stündigen Blitzermarathons beteiligen wird. Da in Hückelhoven die Zahl der Unfälle gegen den Trend gestiegen ist, wird dort verstärkt kontrolliert.

Okuhn hofft, dass die erfreuliche Entwicklung in der Unfallstatistik anhält. Im Januar 2014 stieg die Zahl der Unfälle jedoch wieder an. Schuld sei der milde Winter. Was sich paradox anhört, hat einen simplen Grund: "Bei Eis und Schnee sind Verkehrsteilnehmer vorsichtiger unterwegs", erklärte Günter Reischert. Außerdem sind bei Eis und Schnee weniger Motorradfahrer, Radfahrer und Fußgänger unterwegs. Bei schwierigen Witterungsbedingungen komme es deshalb nur selten zu Unfällen mit Schwerverletzten oder Toten.

(RP)
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