Umfrage zur Suchtprävention im Kreis Heinsberg „Was hältst Du von Drogen und Gaming?“
Kreis Heinsberg · Im Kreis Heinsberg und der Euregio läuft eine große Gesundheitsumfrage für junge Leute (12 bis 26 Jahre) und Ältere (55plus). Karl-Heinz Grimm und Markus Wilmer vom Gesundheitsamt erklären die Ziele des Projekts.
Das Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg beteiligt sich an einer euregionalen Gesundheitsumfrage, die sich an junge Menschen zwischen zwölf und 26 Jahren sowie an Menschen ab 55 Jahren richtet. „Unser Ziel ist es, einen Einblick zu erhalten in den Lebensstil und die Erfahrungen mit Themen Alkohol und Medikamenten sowie – bei der jungen Generation – zu Cannabis und Gaming“, erklärt Karl-Heinz Grimm vom Kreisgesundheitsamt in Heinsberg, der das Projekt gemeinsam mit Markus Wilmer koordiniert.
Alkohol, Cannabis, Medikamente, Social Media und Gaming: Mehrere Untersuchungen zeigen, dass das schädliche Konsumverhalten von Jugendlichen und Senioren in der Euroregion Maas-Rhein (EMR) beunruhigend ist. Das euroregionale Projekt soll dabei helfen, schädliches Konsumverhalten wie Alkohol-, Drogen- und Medikamentenkonsum bei den Zielgruppen der Jugendlichen und über 55-Jährige zu begrenzen. „Dabei setzen wir auf Prävention und wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger arbeiten, sondern mehr in die Selbstverantwortung des Einzelnen kommen“, erklärt Karl-Heinz Grimm. Das Ausfüllen des Online-Fragebogens dauert zehn Minuten. Alle Angaben sind anonym und vertraulich, es wird kein Name mit den Antworten verknüpft. Die Umfrage läuft noch bis zum 31. Januar 2020. Das Projekt arbeitet mit dem so genannten Social Norms Approach (SNA).
Projektschwerpunkt Der Social Norms Approach (SNA) ist nach Angaben von Karl-Heinz Grimm und Markus Wilmer ein vielversprechender Ansatz, wenn es um Verhaltensänderungen in Kombination mit anderen Präventionsmaßnahmen geht. Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit schädlichem Verhalten wesentlich weniger verbrauchen, wenn sie ihre sozialen Normen anpassen. „In diesem Projekt wird diese Erkenntnis genutzt, um einheitliche Informationen für Jugendliche und Menschen über 55 Jahre zu entwickeln“, erklärt Markus Wilmer.
Bestandsaufnahme Die aktuellen sozialen Normen der Zielgruppen Jugendliche (12-26 Jahre) und über 55-Jährige werden bei dem Projekt in Bezug auf gesundheitsschädliches Verhalten dargestellt. Es werden Daten über Nutzung und Missbrauch gesammelt. Mit der Umfrage sollen Einblicke in den Lebensstil und die Erfahrungen im Umgang mit Alkohol und Medikamenten (55plus) sowie Cannabis, Alkohol und Gaming (12-26 Jahre) und den damit verbundenen Haltungen gewonnen werden.
Euregionale Präventionskampagne Die Bestandsdaten für beide Zielgruppen bilden die Grundlage für eine euroregionale Präventionskampagne, die im Anschluss entwickelt werden soll. Es handelt sich um eine positive Präventionskampagne, um den Menschen die richtigen Erkenntnisse in Bereichen wie Alkohol, Drogen und Drogenkonsum zu vermitteln. Die Menschen sollen motiviert und dazu bewegt werden, eigenverantwortlich gesündere Entscheidungen zu treffen. „Das läuft nach dem Motto: Hier sind die Zahlen, entscheide Du selbst“, erklärt Karl-Heinz Grimm.
Zusammenarbeit Elf Projektpartner aus der Euregio Maas-Rhein, die seit mehr als 15 Jahren an unterschiedlichen Projekten innerhalb der Programmlinie euPrevent Sucht zusammenarbeiten, nehmen an dem Projekt euPrevent Social Norms Approach teil. Der Social Norms Approach bleibt auch nach dem Projekt gültig und kann zur Vorbeugung anderer gesundheitlicher Probleme in der Euroregion Maas-Rhein eingesetzt werden.
Förderung Das Projekt euPrevent Social Norms Approach wird im Zuge von Interreg V-A Euregio Maas-Rhein mit einer Förderung von rund 1,07 Millionen Euro durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung der Europäischen Union angeboten. Außerdem erhält das Projekt eine Kofinanzierung und die Projektpartner zahlen ihren eigenen Anteil.
Unterstützung Die Bürgermeister aus dem Kreis Heinsberg und Landrat Stephan Pusch unterstützen die Aktion: „Die euregionale Gesundheitsumfrage ist ein wichtiger Schritt gegen die Gefahren der Sucht in vielen Bereichen. Ich hoffe, dass viele Menschen mitmachen“, erklärt Peter Jansen, Bürgermeister der Stadt Erkelenz. Landrat Stephan Pusch sagt: „Suchtvermeidung hat einen großen Stellenwert in unserem Kreis. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, unsere Bürger über die gesundheitlichen und sozialen Gefahren des Konsums von Suchtmitteln aufzuklären. Damit möchten wir die Gesundheitskompetenz aller Menschen im Kreis Heinsberg stärken und so einen einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung leisten.“